Bester Europäischer Film: "The Favourite"
Im Haus der Berliner Festspiele wurden die Europäischen Filmpreise verliehen. Der Grieche Yorgos Lanthimos räumte für "The Favourite" gleich mehrere Preise ab: Bester Europäischer Film, Beste Regie und Beste Komödie.
Beste Regie: Yorgos Lanthimos
Der Grieche Yorgos Lanthimos, der in Berlin nicht dabei sein konnte, wurde von der Akademie für die "Beste Regie" ausgezeichnet. Er bekam den Europäischen Filmpreis 2019 für seinen Historienfilm "The Favourite". Die britische Schauspielerin Olivia Colman spielt darin die britische Queen Anne, um deren Gunst zwei Hofdamen buhlen. Kamera, Schnitt, Kostüm und Maske bekamen ebenfalls einen Preis.
Bester Schauspieler: Antonio Banderas
Schauspieler Antonio Banderas (rechts), der in diesem Jahr als bester europäischer Schauspieler ausgezeichnet wurde, konnte seine Dankesworte an die europäische Filmakademie nur per Livestream sprechen. Er spielt an der Seite von Penélope Cruz (Mitte) die Hauptrolle in dem Film "Leid und Herrlichkeit" von Regie-Altmeister Pedro Almodóvar (hier bei den Filmfestspielen 2019 in Cannes).
Beste Schauspielerin: Olivia Colman
Sie konnte für ihre Hauptrolle als Königin Anne in dem Historienfilm "'The Favourite" schon einen glänzenden Oscar entgegen nehmen. Jetzt wurde die Britin Olivia Colman in Berlin auch mit dem Europäischen Filmpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Für sie doppelte Freude: Auch ihr Regisseur Yorgos Lanthimos konnte in Berlin einen Europäischen Filmpreis entgegennehmen.
Bestes Drehbuch: "Portrait einer jungen Frau in Flammen"
Nominiert waren die hochkarätigen beiden Hauptdarstellerinnen Adèle Haenel und Noémie Merlant für die Kategorie "Beste europäische Schauspielerin". Aber wie bei ihrer Regisseurin Céline Sciamma, die bei der Ehrung für die "beste Regie" leer ausging, ging der Preis 2019 an jemand anderen. Aber immerhin: Sciamma bekam den Europäischen Filmpreis für das "Beste Drehbuch".
Beste Serie: "Babylon Berlin"
Erstmals wurde bei der Verleihung des 32. Europäischen Filmpreises eine Serie ausgezeichnet. Hier stand der Sieger schon fest, da man bei diesem neu aufgenommenen Format auf die Nominierung verschiedener Serien verzichtet hatte. Der Preis für die "Beste Serie" ging an die deutsche TV-Serie "Babylon Berlin" der drei Regisseure Tom Tykwer, Achim von Borries und Henk Handloegten.
Bester Dokumentarfilm: "For Sama"
Im Rennen um die Auszeichnung "Bester Dokumentarfilm" konnte die britisch-amerikanische Produktion "For Sama" der syrischen Journalistin Waad al-Kateab als Sieger bei der Jury punkten. Über einen Zeitraum von fünf Jahren (2012 - 2016) hat sie das Leben im vom Bürgerkrieg heimgesuchten Aleppo gefilmt und auch ihre eigene Schwangerschaft dokumentiert. Der Film wurde auch in Cannes ausgezeichnet.
Ehrenpreis 2019: Juliette Binoche
Oscar-Preisträgerin Juliette Binoche wird in diesem Jahr für ihr Engagement für das Europäische Kino mit einem Ehrenpreis geehrt. Die französische Schauspielerin brachte beim Fotoshooting viel Eleganz und internationales Flair mit nach Berlin. Bei der feierlichen Preisverleihung war Binoche sichtlich bewegt und konnte ihre Tränen nicht zurückhalten.
Beste Filmmusik: "Systemsprenger"
Aufregend war die Preisverleihung in Berlin für Nachwuchsdarstellerin Helena Zengel. Gespannt verfolgte sie im Publikum, wer in diesem Jahr den Preis in der Kategorie "Beste Schauspielerin" bekommen würde. Sie war dafür nominiert. Der Film von Nora Fingscheidt über ein Mädchen, an dem alle Erziehungsmodelle abprallen und die das "System" sprengt, war auch als "Bester Europäischer Film" nominiert.
Ging leer aus: Pedro Almodóvar
Der Spanier Pedro Almodóvar war gleich mehrfach nominiert. Sein Film "Leid und Herrlichkeit" gehörte zu den sechs Nominierten der Königsdisziplin "Bester Europäischer Film". Und er war auch als "Bester Regisseur" nominiert. In "Leid und Herrlichkeit" blickt Almodóvar, autobiografisch gefärbt, zurück auf sein Leben als Regisseur, das aktuell nicht durch einen Europäischen Filmpreis gekrönt wurde.
Europäischer Filmpreis 2020
Der renommierte Europäische Filmpreis, der in der Filmbranche als europäischer "Oscar" angesehen wird, wird abwechselnd in Berlin und einer anderen Stadt verliehen. 2020 findet die Gala im isländischen Reykjavik statt. Die mehr als 3600 Mitglieder der europäischen Filmakademie stimmen im Vorfeld über die Nominierten der einzelnen Kategorien ab. Deutscher Preisträger war u.a. "Toni Erdmann" (2016).