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Bildung für Demokratie

Mast-Kirschning, Ulrike; Petala, Natalo13. September 2011

Bildung ist die Voraussetzung für Teilhabe an der Gesellschaft. Doch Staaten tun zu wenig für Bildung, kritisiert die UNESCO-Kommission. Die Zahl der Analphabeten ist noch zu hoch.‎

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Rund um den Globus gibt es 793 Millionen erwachsene Analphabeten. Sie gehören meist auch zu den Ärmsten ihrer Gesellschaft. Zwei Drittel von ihnen sind Frauen. Das Recht auf Bildung jedoch ist ein Menschenrecht. Eine UN-Kampagne hat sich zum Ziel gesetzt, die Analphabetenrate bei Erwachsenen bis zum Jahr 2015 zu halbieren. Aber schon jetzt ist klar, dass das Ziel kaum zu erreichen sein wird.

UNESCO-Sprecher Dieter Offenhäuser in Bonn berichtet: "Vor 20 Jahren waren wir bei über einer Milliarde Menschen, die nicht lesen und schreiben konnten." Zwar gibt es inzwischen einige Fortschritte, allerdings ist die Analphabetenrate durch die wachsende Bevölkerung nur wenig gesunken. Eine schlechte Regierungsführung, zu wenig Engagement und fehlende Bildungsprogramme sind die Hauptgründe für diese schwache Bilanz. Das zeigt der aktuelle Weltbildungsbericht der UNESCO.

In 21 der ärmsten Länder der Welt überschreiten die Ausgaben der Staaten für das Militär diejenigen für die Bildung. Bildung aber sieht die UNESCO als wesentliche Voraussetzung für menschliche Entwicklung, Frieden und die Überwindung von Armut. In Deutschland können 2,3 Millionen Menschen kaum schreiben. Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe sind aber nur möglich, wenn Menschen lesen und schreiben und sich damit auch besser informieren können.

Glossar

Voraussetzung, die
- die Bedingung; etwas, das vorhanden sein muss, damit etwas anderes passiert

Teilhabe, die - die Tatsache, dass man dazugehört; die Mitarbeit an etwas

UNESCO, die (englisch) - Abkürzung für: United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (deutsch: Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur)

Kommission, die - hier: die Vertretung der → UNESCO in einem Land

Analphabet/in, der/die - jemand, der nicht gelernt hat, zu schreiben und zu lesen

Globus, der - die Erdkugel; die Welt

UN, die (englisch) - eine Abkürzung für: United Nations; die Vereinten Nationen

Kampagne, die - die öffentliche Aktion

sich etwas zum Ziel setzen - etwas als Ziel verfolgen; etwas erreichen wollen

Rate, die - hier: die Anzahl an Personen; die Summe

halbieren - hier: etwas kleiner oder weniger machen, sodass es nur halb so groß/viel ist

Regierungsführung, die - die Art und Weise, wie eine Regierung Politik betreibt

Engagement, das - der persönliche Einsatz für ein bestimmtes Ziel

Bilanz, die - das Ergebnis; die Summe der Erfolge

etwas überschreiten - etwas übertreffen; mehr sein als etwas anderes

Ausgaben, die (nur im Plural) - die Kosten; die Summe an Geld, das man ausgibt

Militär, das - die Soldaten eines Landes; die Armee

wesentlich - wichtig; grundlegend; hauptsächlich

Überwindung, die - die Lösung eines Problems

Fragen zum Text

1. Die UNESCO-Kommission stellte unter anderem fest, dass …

a) weltweit weniger Frauen als Männer lesen und schreiben können.

b) die Analphabeten halbiert werden.

c) 793 Millionen Analphabeten arm sind.

2. Wer nicht lesen und schreiben kann, …

a) kann nur schwer bei der Entwicklung seines Landes mithelfen.

b) engagiert sich weniger in der Regierung.

c) darf nicht an der Demokratie teilhaben.

3. Einer der Hauptgründe für die hohe Analphabetenrate ist …

a) die wachsende Bevölkerung.

b) die schwache Bilanz.

c) ein fehlendes Bildungsprogramm.

4. Vervollständigen Sie den Satz mit dem richtigen Nebensatz: "Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe sind nur möglich, …"

a) obwohl Staaten mehr Geld für das Militär ausgeben.

b) wenn Menschen schreiben und lesen lernen.

c) nachdem die Armut überwunden wird.

5. In welchem Satz passt die Präposition "zu" nicht?

a) Staaten tun zu wenig für die Bildung.

b) Analphabeten gehören meistens zu den Ärmsten ihrer Gesellschaft.

c) Bildung ist die Voraussetzung zu menschlicher Entwicklung.

Arbeitsauftrag

Finden Sie durch Internetrecherche heraus, wie die UNESCO versucht, den Analphabetismus zu überwinden. Welche Projekte und Organisationen konnten Sie finden und wie arbeiten diese Organisationen? Stellen Sie Ihre Ergebnisse im Plenum vor.

Autorinnen: Ulrike Mast-Kirsching/Natali Petala

Redaktion: Shirin Kasraeian