Blackbox-Daten von Unglücksmaschinen ähneln sich
17. März 2019Zwischen den Flugschreiber-Daten der am vergangenen Sonntag abgestürzten Ethiopian-Airlines-Maschine und denen des im vergangenen Oktober verunglückten indonesischen Lion-Air-Passagierflugzeugs gleichen Typs gibt es "deutliche Ähnlichkeiten". Dies habe eine erste Auswertung ergeben und das müsste nun näher untersucht werden, teilte die äthiopische Verkehrsministerin Dagmawit Mogesam mit.
Vorläufiger Untersuchungsbericht in einem Monat
Die Regierung werde "in 30 Tagen" einen vorläufigen Untersuchungsbericht veröffentlichen, kündigte die Ministerin an. Die sogenannten Blackboxes der Unglücksmaschine waren von der französischen Luftsicherheitsbehörde BEA ausgelesen worden. Sie zeichnen den Sprechfunk im Cockpit und alle Flugdaten auf, weswegen sie für die Klärung der Unglücksursache wohl entscheidend sein werden. Auch US-Experten sind an der Untersuchung beteiligt.
Bei dem Absturz von Flug ET 302 nahe der Hauptstadt Addis Abeba kamen alle 157 Menschen an Bord ums Leben. Im Oktober war in Indonesien eine ebenfalls relativ neue Boeing 737 Max 8 der Fluggesellschaft Lion Air abgestürzt, dabei kamen fast 200 Menschen ums Leben. Nach dem jüngsten Crash erließen Luftfahrtbehörden rund um die Welt bis zur Klärung der Unglücksursache ein Flugverbot für die Boeing 737-Max-Reihe.
Äthiopien trauert um Absturzopfer
In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba versammelten sich am Sonntag Tausende Menschen bei einem Trauergottesdienst zum Gedenken an die Todesopfer des Unglücksflugs. Da die Identifikation der Opfer noch lange dauern kann, wurden im Rahmen der Zeremonie in der Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit 17 leere Särge aufgebahrt. Jeder Sarg, eingehüllt in die Flagge des afrikanischen Landes, stand symbolisch für eines der äthiopischen Opfer. Bei dem Absturz waren Menschen aus mehr als 30 Ländern ums Leben gekommen, darunter auch fünf Deutsche.
Die Identifikation der sterblichen Überreste werde bis zu sechs Monate dauern, erklärte Verkehrsministerin Moges. Die Behörden hätten DNA-Proben von den Angehörigen eingesammelt. Mit diesen würde ein internationales Expertenteam nun an der Identifikation arbeiten. Unter anderem wegen der Wucht des Aufpralls gilt eine Identifikation der sterblichen Überreste als extrem schwierig.
ww/haz (afp, dpa, rtr)