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BMW in USA wegen Diesel-Betrugs verklagt

27. März 2018

Als mittlerweile sechstem Autobauer droht nun BMW in den USA ein Rechtsstreit wegen angeblichen Abgas-Betrugs bei Dieselautos. US-Kunden beschuldigen den Hersteller, Emissionswerte manipuliert zu haben.

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Indonesien BWM Fertigung BMW X5 Advance Diesel
Wurde auch er manipuliert? Ein BMW X5 Advance DieselBild: picture-alliance/AA/A. Rudianto

Im US-Bundesstaat New Jersey reichten die auf Abgasbetrugsfälle spezialisierte Kanzlei Hagens Berman und eine weitere Sozietät eine Sammelklage auf Schadenersatz gegen BMW ein. Bei den Modellen X5 und 330d seien die Abgase per Software manipuliert worden, heißt es in der Klageschrift. BMW habe die Kunden in die Irre geführt. Die Modelle stießen auf der Straße vielfach mehr gesundheitsschädliches Stickoxid aus als in den USA erlaubt. "Die versprochene Leistung, Spritsparsamkeit und Effizienz wurden nur eingehalten, indem die Abgaskontrolle ausgeschaltet oder gedrosselt wurde, sobald die Software registrierte, dass die Fahrzeuge nicht in einer Testumgebung sind."

Insgesamt soll es um Zehntausende Fahrzeuge gehen, die zwischen 2009 und 2013 unter falschen Versprechen zur Umweltverträglichkeit verkauft worden sein sollen. Der Schadstoffausstoß überschreite die US-Grenzwerte um das bis zu 27-fache, heißt es in der Klage. Die Vorwürfe richten sich auch gegen den Zulieferer Bosch, der beim VW-Skandal ins Visier der US-Justiz geraten war. Die US-Kanzlei Hagens Berman hat bereits ähnliche Sammelklagen gegen Volkswagen, Fiat Chrysler, General Motors, Daimler und Ford eingereicht. Bislang hatte dies nur für VW teure Konsequenzen.

BMW will erst Klage prüfen

Ein BMW-Sprecher in den USA erklärte auf Anfrage: "Wir äußern uns wegen des laufenden Verfahrens nicht." Der Konzern befasse sich derzeit gründlich mit der Klage, um zu verstehen, was BMW vorgeworfen werde. Prinzipiell gelte aber, dass BMW-Autos nicht manipuliert seien. Die Fahrzeuge stünden mit allen gesetzlichen Vorschriften im Einklang.

BMW war bis vor kurzem der einzige deutsche Autobauer, der sich nicht mit Vorwürfen des Abgasbetrugs konfrontiert sah, die mit dem VW-Dieselskandal im Jahr 2015 um sich griffen. Im Februar hatte das Münchener Unternehmen gegenüber dem Kraftfahrt-Bundesamt eingeräumt, eine fehlerhafte Software in gut 11.000 Pkw aus Versehen eingebaut zu haben. Dies sei aber keine Manipulation der Abgasreinigung. Das Bundesamt informierte die Staatsanwaltschaft. Die Strafverfolger ermitteln wegen des Verdachts, BMW habe eine unzulässige Abschalteinrichtung eingesetzt.

kle/qu (rtr, dpa)