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Bob Dylan reicht Nobelpreis-Rede ein

6. Juni 2017

Gerade noch rechtzeitig: Wenige Tage vor Fristende hat der US-amerikanische Sänger seine Vorlesung nach Stockholm geschickt - unterlegt mit Klaviermusik. Damit hat er sich das Preisgeld von rund 820.000 Euro gesichert.

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Bob Dylan mit Mikrofon
Bild: picture alliance/dpa/D. Castello

Knapp acht Monate nach seiner Kür zum Literaturnobelpreisträger hat der US-Musiker Bob Dylan die traditionelle Nobel-Vorlesung gehalten. Dylan habe der Schwedischen Akademie einen Text mit Reflexionen über das Verhältnis seiner Songtexte zur Literatur zukommen lassen, teilte die Vorsitzende der Akademie, Sara Danius, am Montag in einem Blogeintrag mit. Außerdem schickte der Sänger eine Tonaufnahme mit seinem Vortrag der Rede mit.

"Die Rede ist außerordentlich und, wie man erwarten kann, eloquent", lobte Danius die Einsendung. "Jetzt, wo die Rede gehalten wurde, kommt das Dylan-Abenteuer zu seinem Abschluss", fügte sie hinzu. Dylan habe nun die Voraussetzungen für das Preisgeld in Höhe von acht Millionen Kronen (rund 820.000 Euro) erfüllt. Die Rede kam gerade noch rechtzeitig: Am 10. Juni wäre die Einreichungsfrist abgelaufen. 

"Als ich diesen Literaturnobelpreis erhalten habe, habe ich mich gefragt, wie meine Songs mit Literatur zusammenhängen", so Dylan in seiner Rede, die er mit Klaviermusik unterlegt hatte. Er nannte Musiker, die ihn inspirierten, wie den Rock 'n' Roll-Musiker Buddy Holly, und klassische Romane, die ihn beeindruckten, darunter "Moby Dick" von Herman Melville und das Weltkriegsdrama "Im Westen nichts Neues" des deutschen Schriftstellers Erich Maria Remarque.

Dylan war am 13. Oktober 2016 als erstem Musiker überhaupt der Nobelpreis für Literatur zugesprochen worden. Tagelang reagierte der 75-Jährige nicht öffentlich, was für Befremden gesorgt hatte. Erst zwei Wochen später kündigte er an, er nehme die Ehre selbstverständlich an und wolle "falls möglich" auch zur Preisverleihung am 10. Dezember nach Schweden kommen.

Im November sagte Dylan dann aber wegen "anderweitiger Verpflichtungen" ab. Er schickte stattdessen eine Dankesrede, die von der US-Botschafterin in Schweden verlesen wurde. Anfang April nahm er den Preis in Stockholm unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Empfang, als er wegen eines Konzerts ohnehin in der schwedischen Hauptstadt war.

ka/pl (dpa)