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Boko Haram schlägt wieder zu

5. Februar 2015

In Nigeria sind bislang alle Versuche, der Terrorgruppe der Boko Haram in den Arm zu fallen, gescheitert. Nun kamen bei einem neuen Überfall im Grenzgebiet zu Kamerun wieder zahlreiche Menschen um.

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Karte Nigeria Boko Haram, Angriffe der tschadischen Armee

Die Angaben über die genaue Opferzahlen schwanken. Die Deutsche Presse-Agentur dpa meldet, bei dem Angriff der Boko Haram auf ein Dorf im Norden Kameruns seien nach offizieller Darstellung mindestens 82 Zivilisten getötet worden. In anderen Berichten ist von mehr als 90 Toten die Rede. Die Islamisten hatten den Ort Fotokol attackiert und die Bevölkerung wahllos ermordet. "Die Zahl der Opfer wird sicher noch steigen, da viele Verletzte derzeit noch in Lebensgefahr schweben", sagte Verteidigungsminister Edgar Alain Mebe Ngo'o der dpa. Die Extremisten brannten den Angaben zufolge auch drei Moscheen nieder.

Schwere Gefechte

Wieviele Boko-Haram-Kämpfer bei den anschließenden schweren Gefechten mit der Armee getötet wurden, ist unklar. Lokale Medien zitierten Augenzeugen mit den Worten, mindestens 300 der Extremisten seien umgekommen. Ein Regierungssprecher hatte zuvor eine deutlich niedrigere Zahl genannt.

Ein Racheakt?

"Etwa 800 Boko-Haram-Kämpfer haben erneut die Stellung unserer Truppen in dem Ort Fotokol angegriffen", erklärte der Regierungssprecher. "Aber wir konnten sie zurückdrängen." Der Angriff auf Fotokol war offenbar ein Racheakt für eine Offensive der tschadischen Armee in Nigeria. Dabei waren kurz zuvor in dem Ort Gamboru - der nur 500 Meter von Fotokol entfernt auf der anderen Seite der Grenze liegt - rund 200 Kämpfer der sunnitischen Fundamentalisten getötet worden.

Boko Haram kämpft für die Gründung eines sogenannten Gottesstaates im muslimisch geprägten Nordosten Nigerias und den angrenzenden Gebieten. Seit 2009 hat die Gruppe Schätzungen zufolge mehr als 15.000 Menschen getötet. Die Afrikanische Union plant die Entsendung einer 7500 Mann starken Regionaltruppe, die den Kampf gegen die Extremisten unterstützen soll.

ml/sti (afp ap, dpa)