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Bomben auf IS-Geldquelle

26. September 2014

Die USA und ihre arabischen Verbündeten haben wieder von den Terrormilizen kontrollierte Ölanlagen in Syrien bombardiert. Ziel der Anti-IS-Koalition ist es, die wichtigste Einnahmequelle der Extremisten zu zerstören.

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Angriffe auf IS Stellungen in Syrien (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/U.S. Air Force/Senior Airman Matthew Bruch

Von den USA und ihren Verbündeten seien von den selbsternannten Gotteskriegern des "Islamischen Staats" (IS) besetzte Ölfördereinrichtungen in den östlichen syrischen Provinzen Deir Essor und Hassaka aus der Luft beschossen worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit. Bombardiert worden seien unter anderem das Ölfeld Al-Tanak in der Nähe der ostsyrischen Dair as-Saur und eine Ölanlage südwestlich der Stadt Abu Kamal an der Grenze zum Irak.

Finanzquelle Öl

Die IS-Extremisten kontrollieren in Syrien und im Irak mehrere Ölfelder. Das Al-Tanak-Ölfeld gehört zu den wichtigsten in Syrien. Die Terrormiliz hatte es Anfang Juli eingenommen. Die Einnahmen aus dem illegalen Verkauf von Öl sind die Hauptfinanzierungsquelle der Dschihadisten. Laut Pentagon fließen so täglich umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro in die Kassen der radikalen Islamisten.

Saudischer Prinz und Kampfpilotin aus den VAE

Die USA hatten am Dienstag erstmals IS-Stellungen in Syrien angegriffen. Sie werden bei ihrem Vorgehen gegen die Dschihadisten militärisch von mehreren arabischen Staaten unterstützt. In der Nacht zum Donnerstag nahmen die Verbündeten erstmals gezielt große Ölanlagen ins Visier. Zuvor hatte die Allianz bereits mehrere kleinere Raffinerien beschossen.

Für Saudi-Arabien saß laut Medienberichten Prinz Chaled bin Salman im Cockpit, Sohn des saudischen Kronprinzen Salman Bin Abdulasis. Die Kampfjets der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sind von Mariam al-Mansuri, der ersten Kampf-Pilotin des konservativ-islamischen Landes, angeführt worden.

Westliche Staaten rüsten sich für Angriffe auf IS

Großbritannien ist nach Ansicht von Außenminister Philip Hammond gezwungen, sich an Luftschlägen gegen die IS-Terrormiliz zu beteiligen. Da die Dschihadistengruppe eine Bedrohung für sein Land und für die Stabilität der ganzen Nahost-Region darstelle, habe man keine Wahl, sagte Hammond. Noch an diesem Freitag soll das britische Unterhaus darüber abstimmen, ob sich das Land an Luftangriffen im Irak beteiligt. Es wird mit einer klaren Mehrheit für den Militäreinsatz gerechnet. Schon an diesem Wochendende könnten britische Jets erste Angriffe fliegen. Eine Ausdehnung der Angriffe auf Syrien schloss Hammond nicht aus. Über die mögliche Dauer des Einsatzes wollte der Außenminister nicht spekulieren. Verteidigungsminister Michael Fallon hatte gesagt, es könnten bis zu drei Jahre werden.

Auch Australien, Belgien und die Niederlande hatten die Entsendung von Kampfjets signalisiert. Dänemark will sich mit sieben F-16-Kampfjets beteiligen. Die genannten Staaten wollen jedoch im Gegensatz zu den arabischen Verbündeten ihre Angriffe auf IS-Stellungen im Irak beschränken. Für Angriffe auf Syrien gibt es ihrer Ansicht nach keine klare völkerrechtliche Grundlage. Die Regierung in Bagdad hatte im Gegensatz zur syrischen Führung um Beistand gebeten. Auch Frankreich, das bislang als einziger westlicher Staat IS-Stellungen aus der Luft angreift, weitet seine Luftschläge auf IS-Ziele vorerst nicht auf Syrien aus.

Die Zahl der EU-Bürger, die in Syrien und im Irak aufseiten der militanten Islamisten kämpfen oder gekämpft haben, soll mittlerweile auf mehr als 3000 gestiegen sein. Diese Zahl nannte der Anti-Terror-Koordinator der EU, Gilles de Kerchove. Anfang des Jahres sei man noch von 2000 europäischen Dschihadisten ausgegangen.

qu/pg (dpa, rtr, afp)