Brasilien: Hitze, Brände - und Hochwasser
Brasilien leidet unter Extremwetter: Während der Norden und das Zentrum unter einer für die Jahreszeit beispiellose Hitzewelle und anhaltender Dürre ächzen, sorgen starke Regenfälle im Süden für Überschwemmungen.
Heftige Hitzewelle
Es ist noch nicht mal Sommer auf der Südhalbkugel, doch bereits jetzt erleben weite Teile Lateinamerikas eine heftige Hitzewelle. In Brasilien kletterten die Temperaturen vergangene Woche auf über 40 Grad Celsius. Entsprechend groß ist der Andrang am Strand Praia Vermelha in Rio de Janeiro.
Tödliche Temperaturen
Eine Frau kühlt sich ab, während sie in Rio auf den Einlass für ein Konzert des US-amerikanischen Popstars Taylor Swift wartet. Am Freitag war während des Auftritts eine 23-Jährige gestorben. Die Veranstaltenden stehen in der Kritik, da kein Wasser mit ins Stadion genommen werden durfte. An dem Tag war der Hitzeindex, der Lufttemperatur mit -feuchtigkeit kombiniert, auf 59 Grad Celsius gestiegen.
Wasser gegen die Wärme
Ähnlich heiß ist es auch im Zentrum des Landes - dieses Mädchen in São Paulo sucht Abkühlung in einem Springbrunnen. In der Millionenmetropole starb ein zweijähriges Kind, nachdem es in einem Schultransporter in der Hitze vergessen worden war. Das Nationale Meteorologische Institut stufte die Lage in 15 Bundesstaaten und dem Bezirk um die Hauptstadt Brasília als sehr gefährlich ein.
Feuer im Feuchtgebiet
Riesige Rauchwolken verdunkeln den Himmel in Porto Jofre: Im Pantanal, dem größten Feuchtgebiet der Erde, haben Dürre und Hitze für die schwersten Brände seit 20 Jahren gesorgt. Die betroffenen Staaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul erklärten den Notstand.
Neuer Negativrekord
Allein im Monat November wurden mehr als 3000 Brände registriert, melden brasilianische Medien. Das sei ein Negativrekord. Expertinnen und Experten zufolge sind die Brände in erster Linie auf menschliches Handeln zurückzuführen, insbesondere auf die Anwendung von Brandrodungstechniken in der Landwirtschaft. Die Dürre verschlimmere die Situation zusätzlich.
Verbrannte Flora und Fauna
Die Feuer haben bereits 35.000 Hektar des Pantanal erfasst, das etwa so groß wie Großbritannien ist. Eine Katastrophe für Flora und Fauna: Hier im Nationalpark Encontro das Águas bedrohen die Brände den Lebensraum einer der größten Jaguarpopulationen der Welt. Forschende der Universität Rio de Janeiro schätzen, dass 34 Prozent des Parks bereits zerstört sind.
Land unter
Während Zentral- und Nordbrasilien unter Hitze und Dürre leidet, hat die Bevölkerung im Süden des Landes das gegenteilige Problem: Überschwemmungen und Erdrutsche, ausgelöst durch starke Regenfälle, forderten in der vergangenen Woche mindestens sechs Menschenleben in den Bundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande do Sul.
Kampf gegen den Schlamm
Mehrere Städte in Rio Grande do Sul wurden überflutet, als der Fluss Taquari über die Ufer trat. So auch das hier zu sehende Roca Sales, wo Dutzende Freiwillige sich darum bemühen, die vom Fluss hinterlassenen braunen Schlamm- und Geröllmassen von den Straßen zu entfernen.
Trübe Aussichten
Braun in braun in Sao Sebastiao do Cai: Der Süden Brasiliens wurde in den vergangenen Monaten von extremen Wetterereignissen schwer getroffen - etwa sintflutartigen Regenfällen und einem Wirbelsturm im September, bei dem mehr als 50 Menschen starben. Nach Ansicht von Expertinnen und Experten werden viele dieser Katastrophen durch den Klimawandel begünstigt.