Der Wert von Natur in der Stadt
15. März 2016
Projektziel: Öffentliche und private Schlüsselakteure in Brasilien integrieren den sozioökonomischen und kulturellen Wert von Ökosystemen in ihre Entscheidungen
Projektpartner: Brasilianisches Umweltministerium (MMA), Dachverband der brasilianischen Industrie (CNI), ausgewählte Bundesstaaten und Gemeinden, zivilgesellschaftliche Netzwerke; Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des BMUB/Internationale Klimaschutzinitiative (IKI)
Projektbudget: 2012 bis 2019; 6,5 Millionen Euro über IKI/BMUB, 4,5 Millionen Euro über brasilianische Partner (Regierung und Privatwirtschaft)
Projektgebiet: Regionen ausgewählter Schutzgebietsverbundsysteme (Mosaike) des Atlantischen Regenwalds in Brasilien. In dieser Reportage: die Großstadt Duque de Caxias im Bundesstaat Rio de Janeiro.
Artenvielfalt: Die Mata Atlântica ist einer der fünf wichtigsten Biodiversitätshotspots der Welt. Mehr als 20.000 Pflanzen-, 850 Vogel-, 370 Amphibien-, 200 Reptilien-, 270 Säugetier- und 350 Fischarten sind dort heimisch.
Duque de Caxias ist ein von Industrie und Urbanisierung geprägter Vorort von Rio de Janeiro. Die 900.000-Einwohner-Stadt besitzt enorme natürliche Ressourcen wie Waldflächen, Mangroven und Feuchtgebiete, aber die voranschreitende Urbanisierung und Abholzung des tropischen Küstenwaldes Mata Atlântica verändert das Klima vor Ort. Inzwischen sind 40 Prozent der gesamten Gemeindefläche von Überschwemmungen und Erdrutschen bedroht. Im Januar 2013 wurde der Stadtteil Xérem durch Schlammlawinen verwüstet. In der Stadtplanung hat jetzt ein Umdenken begonnen. Stadtplaner Mario Vieira stellt die Rückzugsflächen der urbanen Natur unter Schutz, gibt Ökosystemen und Natturräumen Vorrang und verhindert, wenn nötig, neue Bauprojekten. In Duque de Caxias ist man sich des langfristigen Werts der Natur bewusst geworden, ein Ansatz, der die Stadt zum Vorreiter in Brasilien macht.
Ein Film von Philipp Barth