Broadway-Autor Neil Simon gestorben
27. August 2018Neil Simon, der "König des Broadway", galt vielen als einer der größten amerikanischen Dramatiker in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er starb im Alter von 91 Jahren in New York an den Folgen einer Lungenentzündung. Simon machte sich in den USA als Autor mit einer Mischung aus Humor, Drama und Selbstbild einen Namen.
Von 1960 bis Mitte der 1990er Jahre feierte am Broadway fast jedes Jahr ein neues Simon-Stück Premiere. Er schrieb mehr als 40 Theaterstücke, 1967 liefen gleich vier gleichzeitig. Zu seinen berühmtesten Stücken gehören die Komödien "Plaza Suite", "Sunshine Boy" und "Ein seltsames Paar". Letztere wurde später mit Walter Matthau und Jack Lemmon verfilmt: Zwei Männer mittleren Alters werden von ihren Frauen verlassen und finden sich in einer neuen Lebensgemeinschaft zusammen - dabei könnten sie kaum unterschiedlicher sein. Der unflätige Oscar Madison traf auf seinen peniblen Freund Felix Ungar.
Simon erzählte dem "Life"-Magazine einmal, dass sein übergeordnetes Ziel als Dramatiker die Unterhaltung sei. "Als ich ein Kind war, kletterte ich auf einen Steinvorsprung, um einen Kinofilm von Charlie Chaplin zu sehen", sagte Simon. "Ich lachte so sehr, dass ich herunterfiel, mir den Kopf aufschlug und blutend und lachend zum Arzt gebracht wurde." Seine Idealvorstellung von einer gelungenen Komödie sei ein Publikum, das sich vor Lachen auf dem Boden winde, bis einige ohnmächtig würden.
Simon wurde am 4. Juli 1927 in New York City geboren. Er war fünfmal verheiratet, zweimal mit derselben Frau. Er hinterlässt seine Frau, zwei Töchter, drei Enkelkinder und einen Urenkel. Simon gewann viermal den Tony Award, den Oscar des Broadways. Für sein Theaterstück "Lost in Yonkers", das in der US-amerikanischen Arbeiterklasse angesiedelt ist, erhielt er zudem den Pulitzer-Preis. 1983 wurde am New Yorker Broadway ein Theatergebäude nach ihm benannt.
tla/ld (AP, Reuters, AFP, dpa)