Die Synagoge aus dem Jahr 1872, ein Frühwerk des renommierten Wiener Architekten Otto Wagner, einem Meister des Jugendstils, stand lange in einem halbverfallenen Zustand.
Die Kosten für die Restaurierung in Höhe von 3,2 Milliarden Forint (10 Millionen Euro) wurden vom ungarischen Staat getragen.
Geschichtsträchtige jüdische Kultur
Vor der Judenverfolgung während des Zweiten Weltkriegs lebte in Ungarn mit etwa 800.000 Mitgliedern die drittgrößte jüdische Gemeinde in Europa. Heute sind es wieder knapp 100.000.
1920 erließ Ungarn das sogenannte Numerus-Clausus-Gesetz, das als erstes antisemitisches Gesetz in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gilt. Nach der Besetzung des Landes durch Nazi-Deutschland am 19. März 1944 erreichte der Holocaust auch das ungarische Judentum. Die Deportation der jüdischen Bevölkerung erfolgte auf deutsche Initiative, aber auch mit aktiver und williger Mitwirkung ungarischer Behörden. Fast drei Viertel der Juden Ungarns wurden in den Vernichtungslagern der Nazis ermordet.
In Budapest stehen über 20 Synagogen, die meist aus dem 19. Jahrhundert stammen und die Namen der Straßen tragen, an denen sie sich befinden. Die bekannteste ist die "Große Synagoge" an der Dohány-Straße - es ist das Zentrum gläubigen jüdischen Lebens in der ungarischen Hauptstadt. In geringer Entfernung, an der Rumbach-Sebestyén-Straße, steht die "Kleine Synagoge" - ein "Juwel an der Donau", wie die "Jüdische Allgemeine" (https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/juwel-an-der-donau/) titelt. Am 10. Juni 2021 wurde die restaurierte Rumbach-Synagoge feierlich wiedereröffnet.