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Streik auf Schloss Windsor

15. April 2015

Sechs Jahrzehnte sitzt Queen Elizabeth II. auf dem britischen Thron, aber das hat sie noch nicht erlebt: Auf Schloss Windsor treten die Beschäftigten in den Streik. Die Königin ist ihnen zu knauserig.

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Schloss Windsor (Foto. dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/S. Parsons

Mehr als 70 Wärter auf Schloss Windsor, einem der Anwesen von Queen Elizabeth II. wollen von Ende April an mit einem Bummelstreik für mehr Gehalt kämpfen. Die große Mehrheit der gewerkschaftlich organisierten Aufseher stimmte dafür, "Dienst nach Vorschrift" zu verrichten, wie die Gewerkschaft PCS mitteilte. Damit wollen die Mitarbeiter des Schlosses dagegen protestieren, dass sie künftig unbezahlte Extra-Aufgaben übernehmen sollen - beispielsweise als Schlossführer oder Übersetzer.

Umstrittene Zusatzdienste

In dem Schloss arbeiten insgesamt 200 Angestellte, 120 von ihnen sind gewerkschaftlich organisiert. Von den rund einhundert Aufsehern, die unter anderem die Kunstwerke bewachen und Touristen zur Seite stehen, sind 76 Mitglied in der PCS. Das Mindestgehalt der Aufseher liegt bei umgerechnet knapp 20.000 Euro jährlich. Die Wächter fordern eine zusätzliche Bezahlung für die Extraaufgaben, da ihr Arbeitgeber, der "Royal Collection Trust", etwa mit Führungen für Besucher Geld verdiene. "Personal sollte anständig bezahlt werden dafür, dass es sicherstellt, dass Besucher aus aller Welt ihre Zeit auf dem Schloss richtig genießen", forderte Gewerkschaftschef Mark Serwotka.

Der "Royal Collection Trust" argumentiert hingegen, dass die Extras freiwillig seien und die Wärter ohnehin überdurchschnittlich bezahlt würden. Der Trust geht davon aus, dass Schloss-Besucher den Bummelstreik gar nicht merken werden.

Königin Elizabeth (Foto: Reuters)
Königin ElizabethBild: Reuters

Das vor 900 Jahren erbaute Schloss Windsor ist das älteste bewohnte Schloss der Welt. Die 88-jährige Queen verbringt meist die Wochenenden dort. Zur Osterzeit hält sich Elizabeth in der Regel einen Monat auf Schloss Windsor auf.

"Königliche Geburt" erwartet

Die Berichte über den Arbeitskampf gegen die "knauserige Queen" dürften aber bald von Jubel-Meldungen aus dem Hause Windsor in den Hintergrund gedrängt werden: Herzogin Kate, die Ehefrau von Elizabeths Enkel Prinz William, wird voraussichtlich noch im April ihre zweites Kind zur Welt bringen - ob Mädchen oder Junge, ist noch nicht bekannt.

wl/uh (dpa, afp)