Bundespräsident trifft Kaiser
7. Februar 2018Das japanische Kaiser-Paar Akihito und Michiko empfing den Bundespräsidenten in Tokio. Begleitet wurde Frank-Walter Steinmeier dabei von seiner Ehefrau, "First Lady" Elke Büdenbender.
Der inzwischen 84-jährige Monarch, der den Chrysanthementhron 1989 bestieg, präsentierte sich bei dem Treffen im Kaiserlichen Palast wieder als würdevoller Vertreter seines Landes - trotz angeschlagener Gesundheit. Im April 2019 will Akihito auf eigenen Wunsch abdanken. Er wäre damit der erste Kaiser Japans seit rund 200 Jahren, der sich zu Lebzeiten zurückzieht.
Der in seiner Bevölkerung hoch angesehene Akihito ist der erste Tenno ("Himmlischer Herrscher"), der sein Amt nicht mehr als "Gott" antrat. Laut der pazifistischen Nachkriegsverfassung Japans, als deren überzeugter Verfechter Akihito gilt, muss sich der Kaiser auf die Rolle als Symbol der Einheit der Nation beschränken. Regierungsbefugnisse sind ihm und künftigen Kaisern Japans alle genommen.
Weltpolitik und Wirtschaft
Schon am Dienstag hatte Steinmeier Gespräche mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe geführt. Dabei rief der Bundespräsident dazu auf, den Druck auf Nordkorea wegen dessen Atomprogramms aufrechtzuerhalten und die beschlossenen Sanktionen auch durchzusetzen.
Nächste Station Steinmeiers wird Südkorea sein, wo er in der Hauptstadt Seoul am Donnerstag mit Staatspräsident Moon Jae In zusammenkommen will. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Südkoreas innerhalb der Europäischen Union. Aus der Sicht Deutschlands wiederum ist Südkorea nach China der größte Absatzmarkt für deutsche Firmen in Asien. Am Freitag schließlich will der Bundespräsident zusammen mit anderen Staatsoberhäuptern an der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang teilnehmen.
wa/ww (dpa)