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Katastrophe

Bundeswehr erklärt Moorbrand für gelöscht

10. Oktober 2018

Der verheerende Moorbrand auf einem Übungsgelände bei Meppen ist eingedämmt. Vorsorglich beobachtet die Bundeswehr das Gebiet mit Drohnen weiter. Jetzt geht es um Schadensersatz und Aufarbeitung der Fehler.

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Deutschland Moorbrand ist ein Fall für die Justiz - Kritik an Bundeswehr
Zwischenzeitlich brannte der Boden auf mehreren Quadratkilometern (hier am 14. September)Bild: picture-alliance/dpa/WTD 91/Bundeswehr

Niedersachsen kann aufatmen: Das Feuer in einem Moor bei Meppen, das wochenlang Rauch und Brandgeruch in der ganzen Gegend verbreitet hatte, ist gelöscht. Bei einem Aufklärungsflug seien keine Glutnester mehr zu erkennen gewesen, teilte die Bundeswehr mit, die das Gelände als Übungsplatz nutzt. Die Situation werde mit Drohnen weiterhin überwacht. 160 Einsatzkräfte seien weiter vor Ort.

Rätsel um gesundheitliche Folgen

Nach eigenen Angaben liegen der Bundeswehr 59 Anträge auf Schadenersatz vor. Unklar ist, welche gesundheitlichen Folgen das Feuer für die Menschen im Umkreis hatte. In den vergangenen Tagen war von einer möglichen erhöhten radioaktiven Strahlung und Quecksilberbelastung die Rede, weil auf dem Gelände in der Vergangenheit verschiedene Waffen getestet worden waren. Das Verteidigungsministerium ließ "rein vorsorglich" Messungen durchführen, die keine Hinweise auf eine erhöhte Uranbelastung ergaben. Widersprüchliche Angaben gab es auch darüber, ob wegen des Brands die Kohlenmonoxidwerte ein gesundheitsschädliches Maß erreicht hätten: Behörden zufolge bestand trotz kurzer Überschreitungen keine Gesundheitsgefahr.

Ursula von der Leyen
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am 22. September vor Ort bei MeppenBild: DW/D. Regev

Fehler der Bundeswehr

Das Feuer war vor gut fünf Wochen, am 3. September ausgebrochen, als die Bundeswehr trotz großer Trockenheit und obwohl die eigene Löschraupe defekt war, Raketen testete. Das Feuer breitete sich im torfigen Moorboden rasch aus und setzte große Mengen darin gebundenes klimaschädliches Kohlenstoffdioxid frei. Zwischenzeitlich brannte es auf einer Fläche von etwa zwei mal vier Kilometern. Vorübergehend galt sogar Katastrophenalarm, weil befürchtet wurde, dass Wind und Funkenflug angrenzende Wälder und Siedlungen in Gefahr bringen könnten. Erst mit Hilfe von zivilen Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk gelang es, den Brand einzudämmen. Insgesamt waren 1600 Einsatzkräfte an den Löscharbeiten beteiligt. Die Bundeswehr übernahm Verantwortung für die Fehler, die zu dem verheerenden Moorbrand geführt hatten. Bei einem Besuch vor Ort hatte sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei von Rauch- und Geruchsbelästigung betroffenen Anwohnern entschuldigt.

ehl/ww (dpa, afp)