Bundeswehr wieder im Nordirak aktiv
26. Januar 2020Der Ausbildungsbetrieb werde seit sechs Uhr deutscher Zeit fortgesetzt, teilte die Bundeswehr mit. Im Zentralirak bleibt die Ausbildung zunächst aber ausgesetzt. Dort waren die deutschen Soldaten und Einheiten anderer Staaten abgezogen worden, nachdem die USA in der Nacht zum 3. Januar den iranischen General Ghassem Soleimani mit einem Luftangriff gezielt getötet hatten. Als Reaktion feuerte der Iran Raketen auf von US-Truppen genutzte Stützpunkte im Irak. Im nordirakischen Erbil sind rund 90 deutsche Soldaten stationiert.
Irakische Regierung wünschte Fortsetzung
Das Parlament in Iraks Hauptstadt Bagdad hatte nach dem US-Angriff für den Abzug aller ausländischen Truppen aus dem Land votiert. Die irakische Regierung hatte sich Außenminister Heiko Maas zufolge aber eine Fortsetzung des Bundeswehr-Einsatzes in ihrem Land gewünscht. Dies habe Regierungschef Adel Abdel Mahdi Vertretern der Bundesregierung bestätigt.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte in Bagdad Möglichkeiten für die Fortsetzung Anti-IS-Einsatzes sondiert. Vorher hatte sie gesagt: "Wir wollen diese Mission fortführen, aber für uns ist auch klar, wir werden dies nur tun können, wenn es dazu auch das Einverständnis der irakischen Regierung gibt. Und die irakische Regierung befindet sich zurzeit in der Beratung, wie sie mit dem Votum des irakischen Parlamentes umgeht."
Ihre Aufklärungsflüge im Rahmen des internationalen Einsatzes gegen die Terrormiliz IS hatte die Bundeswehr bereits wieder aufgenommen. Von der jordanischen Luftwaffenbasis Al-Asrak aus sind noch bis Ende März Tornado-Jets im Einsatz. Sie sollen Verstecke des IS in Syrien und im Irak aufspüren.
sth/haz (dpa,rtr)