Burgen, Biere und Bayreuth: eine Reise durch Oberfranken
In Bayreuth haben die berühmten Richard-Wagner-Festspiele begonnen. Einen Monat lang werden Richard Wagners Werke auf die Bühne gebracht. Das nehmen wir zum Anlass, die schöne Region rund um Bayreuth zu erkunden.
Bayreuther Festspiele
Im Bayreuther Festspielhaus (Bild) finden jedes Jahr die Richard-Wagner-Festspiele statt. Die ersten Aufführungen 1876 waren ein Fiasko. Aber allmählich entwickelte sich Wagners Idee von der Oper als Gesamtkunstwerk zu einem gesellschaftlichen Großereignis - bis heute. Auch 2022 versammeln sich hier Wagner-Fans aus aller Welt. Die Festspiele beginnen am 25. Juli und enden am 1. September.
Bayreuth
Bayreuth hat neben den Festspielen natürlich noch einiges mehr zu bieten, vor allem prächtige Barock-Bauten. Darunter das Neue Schloss im Zentrum und das Markgräfliche Opernhaus, ein verschwenderisch gestaltetes Barocktheater, das zum UNESCO-Welterbe gehört. Die Eremitage, eine historische Parkanlage mit Orangerie (Bild) am Rande der Stadt, war das Refugium des höfischen Lebens.
Bamberg
Wer durch Bamberg flaniert, fühlt sich wie in einem Freilichtmuseum des Mittelalters. Die gesamte Altstadt wurde 1993 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Eines der schönsten Gebäude ist das Alte Rathaus, das auf einer künstlichen Insel steht. Es markiert die Grenze des früheren Herrschaftsbereichs der Bischöfe und der Bürger auf den gegenüberliegenden Seiten des Flusses Regnitz.
Coburg
Das mittelalterlich geprägte Coburg gehört mit Bayreuth und Bamberg zu Oberfrankens größeren Städten. Hier leben über 41.000 Menschen. Schmuckstück ist der Marktplatz mit repräsentativen Bauten wie das Stadthaus (Bild). Coburg wollte früher beeindrucken, denn die Stadt war Herrschaftssitz der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha und damit Treffpunkt des europäischen Hochadels.
Veste Coburg
Hoch über Coburg thront die Veste der Herzöge, im Volksmund "Fränkische Krone" genannt. Der Spitzname kommt nicht von ungefähr. Sie ist eine der größten und am besten erhaltenen Burganlagen Deutschlands. Wehrmauern, Fallgatter und Eisentore machten die Festung zu einem unbezwingbaren Bollwerk. Heute ist sie ein Museum und zeigt bedeutende Kunstsammlungen.
Staffelberg
Auch der Staffelberg nahe Coburg trägt einen Spitznamen. Der "Berg der Franken" fällt schon von Weitem wegen seiner steil abfallenden Felskante auf. Sie ist ideal zum Klettern, allerdings sind nur gewisse Routen freigegeben. Wer sich weniger anstrengen will, kommt mit einem kurzen Fußmarsch von Romansthal aus den Berg hinauf und kann auf dem Hochplateau den Blick ins Umland genießen.
Vierzehnheiligen
Vom Staffelberg aus sieht man in der Ferne die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen. Wer auf die Basilika zufährt, fragt sich unweigerlich, warum solch eine imposante Kirche mitten in der Natur steht. Grund für den Bau war eine Legende: einem Schäfer sollen an diesem Ort 14 Kinder erschienen sein, die Wunder vollbrachten. In der Folge kamen viele Hilfesuchende nach Vierzehnheiligen.
Fränkische Schweiz
In Oberfranken lässt es sich herrlich wandern. Zum Beispiel in der Fränkischen Schweiz. Mehr als 4500 Kilometer Wanderwege führen vorbei an idyllischen Dörfern und bizarren Felsformationen. Vor vielen Millionen Jahren war die Region von einem Meer bedeckt, in dem sich Kalkschichten am Boden ablagerten. Daraus entstanden die für die Fränkische Schweiz so typischen Felsen wie hier in Tüchersfeld.
Das Land der 1000 Biere
Wandern macht durstig. Man ist in Franken aber nie lange unterwegs zur nächsten Gaststätte. Denn die Region hat die weltweit höchste Brauerei-Dichte. Auf eine Million Einwohner kommen rund 200 Braustätten und 1000 verschiedene Biersorten. Zahlreiche Rundwanderwege führen von Zapfhahn zu Zapfhahn. Von süß zu herb - für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Fränkische Küche
A propos Geschmack. Die Franken halten große Stücke auf ihren Titel "Genussregion" und werden diesem auch in bayerischer Façon gerecht. Die regionale Küche ist deftig: Bratwürste, Schweinshaxen und Braten stehen auf einer typischen fränkischen Speisekarte. Aber auch Vegetarier gehen nicht leer aus: Für die gibt's zum Beispiel, wie der Franke sagt, Kloß mit Soß'.