"Burning Man": Die schrägste Party der Welt
Ausgefallene Kunst und irre Typen: Das "Burning Man"-Festival gilt als das bizarrste Pop-Event der Welt. Rund 70.000 Besucher strömen dafür jedes Jahr in die Wüste von Nevada. Wir zeigen, wie verrückt es dort zugeht.
Das radikale Ritual
Zehntausende Menschen feiern jedes Jahr eine Woche lang in der Wüste Nevadas das größte Kunst- und Musikfestival der Welt. Das Festival ist eine Zusammenkunft des Andersseins. Grundgedanke des Treffens ist die Pflege des ökologischen Gewissens und der Kampf für die Gleichheit der Menschen. Das Motto in diesem Jahr: "Radical Ritual".
Von Kalifornien nach Nevada
Liebeskummer soll der Anlass gewesen sein für das erste "Burning Man"-Festival, das 1986 am Strand von San Francisco stattfand. Bei der ersten Ausgabe kamen neben Gründer Larry Harvey noch 20 Freunde an den kalifornischen Strand. Von Jahr zu Jahr zog die Veranstaltung immer mehr Aussteiger, alternative Musiker und Künstler an - 1990 wurde "Burning Man" in die Wüste von Nevada verlegt.
Die "Mutant Vehicles"
Auf dem Festivalgelände sind Autos und Motorräder schon seit vielen Jahren verboten. Neben Fußmärschen, die im Sandsturm ganz schön anstrengend sein können, sind als Fortbewegungsmittel nur Fahrräder oder die sogenannten "Mutant Vehicles" erlaubt. Das sind ganz individuell gestaltete künstlerische Meisterwerke, die kaum noch als Auto zu erkennen sind.
Der Wahnsinn hat System
Die bunten "Art Cars" sind berühmt für ihr besonders phantasievolles und skurriles Aussehen. Erst wenn sie eine strenge Prüfung bestanden haben, dürfen sie aufs Festivalgelände. Wichtigste Voraussetzung: Das Original-Fahrzeug darf nicht mehr zu erkennen sein.
Pelzträger in der Wüste
Das Kult-Event ist vor allem ein Ort intensiver Selbstdarstellung. Auffallende und schrille Kostüme sind an der Tagesordnung. Ob komplett verkleidet und kaum zu erkennen oder nackt - die Teilnehmer verbindet ein großes Ziel: wild und individuell auszusehen.
Verrückter Tanz im Wüstenstaub
In der Zeltstadt Black Rock City, die jedes Jahr für eine Woche aus dem Boden gestampft wird, dominieren vor allem Party und Musik. Im Gegensatz zu Woodstock oder der Love Parade gibt es bei "Burning Man" keine feststehende Bandplanung. Die Teilnehmer organisieren alles selbst.
Die Popularität wächst
Die Mischung aus Kunstausstellung und Karneval zieht immer mehr Besucher aus dem In- und Ausland an. Ein Vierteljahrhundert nach seiner Gründung war das Festival 2011 erstmals ausverkauft. Auch in Afrika und Europa gibt es mittlerweile Ableger. Am Ende des Treffens wird traditionell der riesige "Burning Man" angezündet. Die Holzskulptur erreichte im Jahr 2012 eine Rekordhöhe von 32 Metern.
"Burning Man"
Festivalgründer Larry Harvey verbrannte erstmals im Jahr 1986 einen "Burning Man" - angeblich aus Liebeskummer. Der Legende nach wollte er so seiner Beziehung symbolisch ein Ende setzen. Die ursprüngliche Intention des Rituals spielt mittlerweile keine Rolle mehr.