BVB sicher Gruppensieg, Leverkusen schwach
9. Dezember 2014Borussia Dortmund lieferte keinen Gala-Auftritt hat aber trotzdem den angestrebten Platz eins in der Gruppe D der Champions League erfolgreich verteidigt. Der BVB dominierte weite Strecken der Partie gegen den RSC Anderlecht, am Ende sprang aber nur ein mageres 1:1 (0:0)-Unentschieden heraus. Ciro Immobile hatte die Dortmunder in Führung gebracht, Aleksandar Mitrovic gelang per Kopf der späte Ausgleich. Im anderen Spiel der Gruppe setzte sich FC Arsenal bei Galatasaray Istanbul mit 4:1 (3:0) durch. Lukas Podolski steuerte zwei Treffer zum Erfolg der Londoner bei.
Hauptthema vor Anpfiff der Partie war die anhaltende Torhüter-Diskussion in Dortmund. Trainer Jürgen Klopp hatte sich erneut für Mitchell Langerak in der Startelf entschieden. Darüber hinaus hatte der BVB-Coach die Formation im Vergleich zum Bundesliga-Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim (1:0) auf sechs Positionen verändert. Weltmeister Mats Hummels (Rückenprobleme) und Lukasz Piszczek (Hüftbeschwerden) fehlten ebenso wie Sebastian Kehl (Rippenprellung). Nach siebenmonatiger Verletzungspause feierte Nuri Sahin sein Comeback. Jakub Blaszczykowski, der sich im Januar einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, stand erstmals wieder im Kader und wurde Mitte der zweiten Hälfte eingewechselt.
Guter Start mit kleiner Schrecksekunde
Trotz der Rotation begann der BVB konzentriert und setzte sich in der Hälfte der Belgier fest. Die erste Möglichkeit ergab sich für Immobile. Der Italiener scheiterte jedoch an Anderlechts Torhüter Silvio Proto (4.). Die Gäste versuchten mit Kontern zum Erfolg zu kommen und hätten durch den freistehenden Mitrovic in Führung gehen müssen, doch Weidenfeller-Vertreter Langerak bewahrte kühlen Kopf und parierte bravourös (11.).
Nach der Pause dominierte weiter der BVB. Diese Mühe lohnte sich schließlich: Sahin spielte einen klugen Steilpass auf Immobile, der seinen Schrittt kurz verzögerte und dann Keeper Proto mit einem Schuss ins rechte Eck keine Chance ließ (58.). Nur eine Minute später scheiterte Shinji Kagawa aus vergleichbarer Position an Proto (60.). Der gut aufgelegte Torhüter von Anderlecht vereitelte in der Folge auch noch weitere gute Chancen von Henrikh Mkhitaryan und Immobile.
Die mangelnde Chancenverwertung der Dortmunder rächte sich wieder einmal: Nach einer Flanke von rechts setzte sich Mitrovic per Kopf gegen Kevin Großkreutz durch und erzielte den schmeichelhaften 1:1-Ausgleich (84.).
Leverkusen zu schwach für den Gruppensieg
Anders als der BVB hat Bayer Leverkusen den Gruppensieg in Gruppe C noch aus der Hand gegeben. Bei Benfica Lissabon kam die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt nicht über ein 0:0 hinaus. Gleichzeitig gelang dem AS Monaco ein 2:0 (0:0)-Heimerfolg gegen Zenit St. Petersburg. Die Monegassen sicherten sich damit den Gruppensieg.
Damit droht Bayer bei der Achtelfinal-Auslosung am Montag ein ganz dicker Brocken. Vor nur rund 10.000 Zuschauern im Estadio da Luz blieb der Bundesliga-Vierte den Nachweis internationaler Klasse vor allem in der Offensive schuldig. Der verärgerte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler sprach bereits zur Halbzeit im TV-Sender Sky von der "schlechtesten Leistung" seiner Mannschaft in der Königsklasse. In der 90. Minute sah Ömer Toprak zu allem Überfluss Gelb-Rot und fehlt damit im Achtelfinal-Hinspiel.
Leverkusener gefällig aber ohne Durchschlagskraft
Obwohl die Leverkusener ihre Chance auf den Gruppensieg nutzen wollten, wirkten die nach dem bereits feststehenden Vorrunden-K.o. mit einer B-Auswahl angetretenen Portugiesen frischer und spritziger. Schon in der Anfangsphase stand Bayer bei einem schnellen Benfica-Konter das Glück zur Seite. Ola John setzte sich auf der linken Seite energisch durch, seine scharfe Hereingabe konnte Keeper Bernd Leno nur nach vorne abklatschen. Doch der nachsetzende Lima schoss aus kurzer Distanz an die Oberkante der Latte (11.).
Kurz vor der Pause hatte die Bayer-Abwehr Lima erneut aus den Augen verloren, der Angreifer schoss aber überhastet an der langen Ecke vorbei (41.). Auf der Gegenseite waren vielversprechende Aktionen eine Rarität. Der erste gezielte Schuss aufs Benfica-Tor durch Josip Drmic bereitete Artur Moraes keine Schwierigkeiten (44.) Auch im zweiten Durchgang blieben die Leverkusener im Abschluss weiter harmlos. Noch für die größte Gefahr vor dem Tor der Hausherren sorgte ein Pressschlag zwischen Hilbert und Cesar, nach dem der Ball nur ganz knapp danebenging (62.).
Leverkusen muss sich vorwerfen lassen, in einem wichtigen Spiel erneut eine schwache Leistung gezeigt zu haben. Es war die zweite vergebene Chance auf den Gruppensieg. Bereits im vorletzten Gruppenspiel gegen Monaco hätte das Team von Coach Roger Schmidt in dieser Hinsicht alles klar machen können.
Wollen sie noch einmal in den Verlauf der Partien eintauchen. Dann klicken hier.