BVB: Nach der Klatsche ist vor dem Derby
8. April 2018Borussia Dortmund hat nach der peinlichen Schlappe in München zurück in die Erfolgsspur gefunden. Anders als beim 0:6 eine Woche zuvor gegen den neuen deutschen Meister blieb dem in die Kritik geratenen Team von Fußball-Lehrer Peter Stöger beim 3:0 (1:0) über den VfB Stuttgart ein weiterer Rückschlag erspart. Ein Duseltor von Christian Pulisic in der 38. Minute erweckte den bis dahin schwachen BVB zu neuem Leben. Neuzugang Michy Batshuayi (48.) und Maximilian Philipp (59.) beseitigten alle Zweifel an dem am Ende verdienten Sieg der Dortmunder, die damit den dritten Tabellenplatz hinter Schalke 04 festigten.
"In den ersten 25 Minuten hat man noch den Rucksack auf unserem Rücken gesehen, den das 0:6 ausgelöst hat", sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc bei Sky. "Mit dem glücklichen Tor von Christian Pulisic wurde es besser. In der zweiten Halbzeit haben wir dann wieder die normalen Abläufe gehabt und dann auch verdient gewonnen."
Derbysieg macht vieles vergessen
Die Fans waren versöhnt - für den Moment - denn schon begann auf den Rängen das Träumen vom Derbysieg auf Schalke. "Da brauchen wir natürlich noch eine weitere Leistungssteigerung. Aber ich freue mich auf das Spiel", sagte Zorc, was in beiden Punkten untertrieben gewesen sein dürfte. Zwar war die Partie gegen den VfB die erhoffte kleine Wiedergutmachung für die Pleite in München, doch mehr als ein Warmschießen für das Duell mit Schalke war es nicht. Da erst kann sich der BVB mit einem Auswärtssieg für die peinliche Vorstellung bei den Bayern rehabilitieren - das weiß auch Zorc.
Und noch weit mehr: Diesmal ist es nicht nur der Kampf um die Vorherrschaft im Revier, sondern auch der um den Platz an der Sonne - hinter dem Dauermeister FC Bayern. Mehr ist in der Bundesliga sowieso nicht zu erreichen. Aktuell belegen die Kontrahenten die Ränge zwei (S04) und drei (BVB), nur einen Zähler von einander getrennt - dem Dreier der Schwarz-Gelben aus dem Heimspiel gegen Stuttgart sei Dank! Wenn es also am Sonntag um 15.30 Uhr heißt "Schalke gegen Dortmund", dann ist das an Brisanz kaum zu überbieten. Entsprechend dürfte sich der Dortmunder Sportdirektor nicht nur auf das Spiel freuen, sondern wird ihm regelrecht entgegenfiebern.
ck/mrl (dpa)