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BVB trotz Remis Tabellenletzter

Calle Kops (sid/dpa)31. Januar 2015

Dortmund holt zum Rückrunden-Auftakt einen Punkt in Leverkusen und rutscht dennoch auf den letzten Platz ab. Schalke und Gladbach punkten dreifach für die Champions-League-Qualifikation - trotz Fußball-Magerkost.

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Borussia Dortmunds Marco Reus schaut verständnislos in den Himmel (Foto: REUTERS/Ina Fassbender)
Bild: Reuters/I. Fassbender

Für Borussia Dortmund wird die Situation immer bedrohlicher. Trotz eines achtbaren torlosen Unentschiedens in der ausverkauften Leverkusener Arena fiel der BVB gleich zum Auftakt der Rückrunde vom 17. auf den letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga zurück. Auch Bayer 04 kann mit dem einen Punkt nur bedingt zufrieden sein. Durch die Siege von Schalke und Mönchengladbach rutschte die Werkself auf den fünften Platz und damit aus den Champions-League-Rängen.

Dem Vizemeister aus Dortmund spürte man die Verunsicherung an, die der katastrophale Absturz in der Hinrunde verursacht hat. Bloß kein Risiko eingehen, hieß die Devise der Gäste, die lange Zeit so gut wie keine Torchance hatten. Die beste Möglichkeit in der ersten Halbzeit hatten die Dortmunder in der 28. Minute bei einem Freistoß von Marco Reus, den Bayer-Verteidiger Wendell um ein Haar ins eigene Tor geköpft hätte. Von konsequentem Gegenpressing und schnellem Umschaltspiel, einst Markenzeichen des BVB, war auch in Leverkusen nicht viel zu sehen.

Borussia Dortmunds Sokratis (r.) und Marcel Schmelzer (l.) versuchen Bayer Leverkusens Karim Bellarabi den Ball abzujagen (Foto: REUTERS/Ina Fassbender)
Nullnummer: intensives Spiel, aber keine ToreBild: Reuters/I. Fassbender

Auch die Werkself hatte viel Mühe, sich Chancen herauszuspielen. Erst in der 32. Minute sorgte ein abgefälschter Freistoß von Hakan Calhanoglu aus 20 Metern für etwas Gefahr, doch BVB-Keeper Roman Weidenfeller war auf dem Posten. Sechs Minuten später jedoch hatte er Glück, dass sein Innenverteidiger Mats Hummels einen Schuss von Calhanoglu aus 14 Metern in höchster Not noch per Kopf kurz vor der Torlinie abwehren und einen Rückstand zur Pause verhindern konnte.

Nach dem Wiederanpfiff war die Begegnung etwas munterer, aber weiter ohne große Spielkultur. Immerhin hatte der BVB die erste große Chance zur Führung: Der italienische Stürmer Ciro Immobilie setzte sich auf der linken Seite durch und passte zu Reus (64. Minute), der jedoch den Ball nicht unter Kontrolle bringen konnte. Glück hatte der BVB in der 76. Minute, als Bayer-Mittelfeldakteur Gonzalo Castro völlig alleinstehend aus 16 Meter über das BVB-Tor lupfte.

Mit Fußball-Magerkost auf Platz drei

Zuvor hatten Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 ihre Champions-League-Ambitionen unter Beweis gestellt, glänzten dabei allerdings nicht durch außergewöhnliche Leistungen. Gladbach setzte sich beim VfB Stuttgart knapp mit 1:0 (0:0) durch und eroberte damit vor den Königsblauen den dritten Tabellenplatz. Schalke bezwang Hannover 96 ebenfalls mit 1:0 (1:0) und hat damit, wie die Gladbacher, dreißig Punkte auf dem Konto. Mit zwei weniger erzielten Treffern rangieren die Gelsenkirchener auf Platz vier.

Die Stuttgarter Spieler Timo Baumgartl (l.) und Georg Niedermeier (r.) im Zweikampf mit Branimir Hrgota (M.) und Patrick Herrmann (h.) aus Mönchengladbach (Foto: Daniel Naupold/dpa)
Magerkost: viel Gewurschtel, wenig ErtragBild: picture-alliance/dpa/D. Naupold

Sowohl Mönchengladbach als auch Schalke haben damit mit dem geringsten Aufwand das Maximum aus dem 18. Spieltag herausgeholt: Die Borussia musste bis zur 71. Minute auf den Torjubel warten. Nach überlegenem Beginn verloren die Gladbacher ein wenig den Faden. Dann traf aber Patrick Herrmann für die Gäste in Stuttgart. Der VfB hatte zuvor mehrere gute Chancen verpasst. Die Schwaben, die in der Nachspielzeit noch eine Top-Möglichkeit vergaben, rutschten auf einen Abstiegsrang.

Marco Höger traf für Schalke nach 31. Minuten. Christian Fuchs hatte zuvor einen Querpass durch den gesamten 96-Strafraum spielen können. Fabian Giefer blieb bei seiner Premiere im S04-Tor ohne Gegentreffer, so dass das Team von Trainer Roberto di Matteo trotz acht verletzter Akteure zum vierten Mal in Serie daheim gegen die 96er gewinnen konnte. Getrübt wurde die königsblaue Freude durch den Platzverweis für Torjäger Klaas Jan Huntelaar. Der Niederländer senste kurz vor Schluss unmotiviert seinen Gegner Manuel Schmiedebach um.

Halbe Liga kämpft um den Klassenerhalt

Im Abstiegskampf - in den die Hälfte aller Bundesliga-Teams verwickelt ist - hießen die ersten Sieger am Samstag Mainz 05, 1. FC Köln und vor allem das bisherige Schlusslicht SC Freiburg.

Die Freiburger holten gegen Eintracht Frankfurt dank eines Hattricks von Neuzugang Nils Petersen mit dem 4:1 (0:1) ihren dritten Saisonsieg, wodurch Borussia Dortmund als Tabellenletzter zum Abendspiel bei Bayer Leverkusen antreten musste. Den Sprung aus der größten Gefahrenzone schaffte der SC Freiburg mit einer erstaunlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. Sieggarant war der zur Halbzeit eingewechselte Petersen (64./70./88.) mit seinem Dreierpack zum Debüt. Kurz zuvor hatte Vladimir Darida per Elfmeter nach Foul von Stefan Aigner an Christian Günter den Ausgleich erzielt. Die Eintracht war schon nach 45 Sekunden durch ein Tor von Marco Russ in Führung gegangen, konnte aber anschließend die sachte geäußerten Europacup-Ambitionen nicht bestätigen.

Max Beister (r.) vom Hamburger SV und Jonas Hector (l.) vom 1. FC Köln liefern sich einen Zweikampf um den Ball (Foto: Martin Rose/Bongarts/Getty Images)
Verbissener Zweikampf: Jonas Hector vom 1. FC Köln (l.) und Max Beister vom Hamburger SVBild: Getty Images/M. Rose/Bongarts

Die Kölner erstickten durch ein 2:0 (0:0) beim Hamburger SV die Rückrunden-Aufbruchstimmung der Hanseaten. In Hamburg richteten sich alle Blicke auf Rückkehrer Ivica Olic. Der Stürmer hatte in der 21. Minute tatsächlich eine gute Möglichkeit zum Comeback-Tor. Doch zum Matchwinner wurde der Kölner Marcel Risse. Bei seinen Toren in der 62. und 78. Minute schloss er Konter clever ab - beim ersten mit gütiger Mithilfe von HSV-Schlussmann Jaroslav Drobny. Köln untermauert mit dem fünften Erfolg in der Fremde seine Position als zweitbestes Auswärtsteam der Liga hinter dem FC Bayern.

Mainz 05 hielt durch das 5:0 (1:0) gegen den SC Paderborn einen direkten Konkurrenten in Schach. Dabei spielten sich die Mainzer in einen regelrechten Rausch: Die Tore zum höchsten Saisonsieg erzielten Yunus Malli (6./46.), Pablo de Blasis (69.), Sami Allagui (82.) und Johannes Geis (87./Foulelfmeter).

Bayern-Pleite zum Auftakt

In Wolfsburg wird ein Plakat zu Ehren von Junior Malanda hoch gehalten (Foto: ODD ANDERSEN/AFP/Getty Images)
Gedenken: ein Plakat von Junior Malanda in WolfsburgBild: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Im Auftaktspiel der Bundesliga-Rückrunde hatte Spitzenreiter Bayern München die erste Saisonniederlage hinnehmen müssen. Der deutsche Rekordmeister verlor am Freitag beim Tabellen-Zweiten VfL Wolfsburg mit 1:4 (0:2), liegt in der Tabelle aber trotzdem noch acht Punkte vor den "Wölfen". Vor dieser Partie, wie auch in allen sechs Stadien der Samstags-Partien, wurde des tödlich verunglückten VfL-Profis Junior Malanda gedacht. Den Belgier war am 10. Januar bei einem Autounfall gestorben.

Abgeschlossen wird der 18. Spieltag am Sonntag mit den Begegnungen Bremen gegen Hertha und Augsburg gegen Hoffenheim. Wer noch einmal in die Samstags-Partien eintauchen will: hier geht es zum Liveticker. Und alle Ergebnisse und die Tabelle der Fußball-Bundesliga finden Sie hier.