"Carol" - der neue Film mit Cate Blanchett
Todd Haynes elegantes Frauen-Melodrama startet jetzt auch in den deutschen Kinos. Vor kurzem hat das Museum of Modern Art in New York Hauptdarstellerin Cate Blanchett eine Gala ausgerichtet. Anlaß für einen Rückblick.
Eine große Schauspielerin
Es kommt nicht alle Tage vor, dass das altehrwürdige Museum in New York nicht Monet oder Mondrian huldigt, sondern einer großen Schauspielerin. Doch für die Filmabteilung des MoMA steht Cate Blanchett für überragende Schauspielkunst. Deswegen war die Australierin jetzt die achte Filmschaffende, die in New York geehrt wurde.
Eine lesbische Liebe
Die Gala im Museum fand ein paar Tage vor dem US-Kinostart von Cate Blanchetts neuem Film statt. In "Carol" spielt die Australierin eine Frau, die unglücklich verheiratet ist. In der jüngeren Therese, im Film gespielt von Rooney Mara, findet sie eine neue Partnerin. Der Film wurde soeben für fünf Golden Globes nominiert.
Kunst und Kommerz
Cate Blanchett versteht es wie nur wenige andere, das Gleichgewicht zu halten zwischen Auftritten in anspruchsvollen Filmen mit kleinerem Budget und großem Blockbuster-Kino. So war sie auch im "Herr der Ringe" zu sehen.
...in großer Tradition
Das MoMA wird bei seiner Wahl sicher auch an den Auftritt Cate Blanchetts in der Rolle als Katharine Hepburn im Film "The Aviator" gedacht haben - galt doch die Hepburn wie keine andere als klug, wandlungsfähig und charismatisch. All das trifft auch auf Blanchett zu.
Auftritt in Schwarz-Weiß
Cate Blanchett macht auch in Filmen, die nicht auf großen Glamour und Unterhaltung setzen, stets eine gute Figur. So überzeugte sie 2006 in dem in Deutschland angesiedelten Nachkriegsdrama "The Good German".
Tagebuch eines Skandals
Ein Jahr nach "The Good German" spielte Cate Blanchett an der Seite ihrer Kollegin Judi Dench in dem britischen Film "Tagebuch eines Skandals" eine junge attraktive Lehrerin. Auch hier verkörperte sie einen widersprüchlichen und sensiblen Charakter überzeugend.
Eine Frau spielt einen Mann
Einen ihrer verblüffendsten Auftritte hatte Cate Blanchett 2007 in der amerikanisch-deutschen Co-Produktion "I'm Not There": In dem künstlerisch herausragenden Film von Todd Haynes spielt die Australierin unter anderem den legendären Musiker Bob Dylan.
Charisma und Grandezza
Cate Blanchett ist enorm wandlungsfähig. Das zeigte sie auch ein Jahr später wieder, als sie in dem Kostümfilm "Elizabeth - das goldene Königreich" die britische Monarchin spielte.
Oscar für eine Gestrandete
Cate Blanchett ist in ihrer nunmehr fast 20-jährigen Karriere vielfach ausgezeichnet und mit Preisen bedacht worden. Nach dem ersten Oscar für die beste Nebenrolle ("The Aviator") verdiente sie sich vor zwei Jahren den Oscar für die beste Hauptrolle in Woody Allens "Blue Jasmin". Da spielt sie eine Frau, die in eine Lebenskrise gerät.
Monuments Men
Eine gute Schauspielerin zeichnet es immer auch aus, wenn sie in schlechten Filmen zu glänzen weiß. In dem künstlerisch grandios gescheiterten Beutekunst-Drama "The Monuments Men" von George Clooney sorgte Cate Blanchett für einen der wenigen Lichtblicke.
Auf dem Höhepunkt der Karriere
Cate Blanchett ist weltweit inzwischen ein gern gesehener Gast auf Kulturveranstaltungen aller Art. So macht sie auch auf dem roten Teppich der großen Festivals immer eine gute Figur. Diese Frau steht für Schauspielkunst und Glamour gleichermaßen.
Angekommen im Museum
Sie stehe gleichzeitig für "Innovation und Risiko" begründete das MoMA die Ehrung für Cate Blanchett. Und auch wenn in dem Museum in New York meist zurückgeblickt wird auf große Künstler-Karrieren: In diesem Fall ist das nicht so. Von Cate Blanchett ist noch viel zu erwarten.