Mobilität und Sicherheit
6. März 2012Dem Straßenverkehr der Zukunft widmen sich die Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft. In Halle 26 demonstrieren sie an Modellautos, wie der Verkehr in den Städten in Zukunft optimiert und die Schadstoffbelastung reduziert werden kann. Smart Mobility nennen sie ihre Entwicklung, mit der Autos drahtlos über ihre Navigationssysteme oder das Smartphone des Fahrers mit einer Verkehrsmanagement-Zentrale kommunizieren.
Auch der Mobilfunk-Betreiber Vodafone hat das Thema Maschine-zu-Maschine-Kommunikation entdeckt. Er wird künftig in alle Modelle des Automobilherstellers BMW kleine Chips einbauen, die ähnliche Funktionen haben wie die SIM-Karte im Mobiltelefon. Damit kann man nicht nur aus dem Auto im Internet surfen, sondern auch automatisch einen Notruf auslösen, wenn es mal gekracht hat.
"Es wird keine Google- oder Vodafone-Autos geben", sagt Paus Gerlach, Sprecher von Vodafone. "Es wird nach wie vor etwa einen BMW geben, der aber völlig neue Dienste integrieren kann über die Breitbandanbindung." Vodafone kenne Schätzungen von Analysten, die den Markt für Maschine-zu-Maschine-Kommunikation im Automobilbereich im Jahr 2012 auf rund neun Milliarden Euro bezifferten.
Eigener Computer, überall
Auch der Computerriese IBM hat das Thema Mobilität entdeckt. So haben IBM-Forscher eine neue Batterie-Technologie entwickelt, die die Reichweite von Elektroautos um den Faktor fünf - und damit auf etwa 800 Kilometer - erhöhen soll. Und zudem könnte bald so manche Autofahrt ganz überflüssig werden - dann nämlich, wenn man seine gewohnte Büroumgebung auf jeden beliebigen Computer holen kann, der sich gerade in der Nähe befindet.
So zeigt etwa Martina Koederitz, die neue Chefin von IBM Deutschland, den Journalisten in Halle 2 einen etwas dick geratenen USB-Stick: "Mit diesem kleinen USB-Stick ist es möglich, ein virtuelles Bild ihres Rechners aus der Cloud sicher und innerhalb weniger Minuten auf einem beliebigen PC oder Laptop zu installieren." Womit man spätestens hier beim Thema Sicherheit landet. Wie kann man garantieren, dass der Zugriff von außen auf sensible Unternehmensdaten wirklich sicher ist?
"Das größte Risiko in der IT sitzt 30 Zentimeter vor dem Monitor", sagt Michael Gramse vom russischen Antiviren-Hersteller Kaspersky Labs. Der Anwender selbst ist also das größte Sicherheitsrisiko, und dieser Anwender wird auch noch immer anspruchsvoller: "Er kommt zum Chef und sagt, ich möchte nicht mehr mit dem Laptop arbeiten, das ist alles viel zu schwer, ich möchte gerne mit meinem Tablet-PC arbeiten", so Gramse.
Admins Alptraum
Ein Alptraum für jede IT-Abteilung und jeden Netzwerk-Administrator in einem Unternehmen. Die steigende Mobilität von Mitarbeitern, der Trend, private Hardware auch für berufliche Zwecke zu verwenden, verlangt neue Konzepte für den sicheren Zugriff von Mitarbeitern auf Daten innerhalb eines Unternehmensnetzes. Am liebsten würden alle Admins dieser Welt den Stecker ziehen. Weil das jedoch aus naheliegenden Gründen nicht geht, verdonnern sie ihre Kollegen im Außendienst dazu, nur ganz bestimmte, geprüfte Hardware einzusetzen.
"Allerdings gibt es Unternehmensstudien, die belegt haben, dass die Zufriedenheit und damit die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter steigt, wenn sie mit ihrem eigenen Gerät arbeiten können, das sie von Zuhause gewöhnt sind", sagt Michel Gramse von Kaspersky. Damit hat die Branche ein neues, großes Reizthema. "Bring your own device" ist der Megatrend", sagt Gramse – und Kaspersky bietet natürlich eine Lösung für dieses Dilemma an. Denn der Trend, seine eigenen Geräte auch beruflich zu nutzen, wird sich vermutlich nicht mehr aufhalten lassen. Er beschert den Unternehmen neue Gefahren – aber auch allen Ausstellern auf der CeBIT, die hier mehr Sicherheit versprechen, gute Geschäfte.
Autor: Rolf Wenkel, z. Zt. Hannover
Redaktion: Henrik Böhme