CES 2017: Hauptsache neu
Bis zum 8. Januar erwartet die Consumer Electronics Show (CES) rund 170.000 Besucher. Ursprünglich ein Mekka für Unterhaltungselektronik, ist die CES in ihrem 50. Jahr auch bei Autofans beliebt.
Sesam öffne dich!
Mit dem Prototyp "Portal" will Fiat-Chrysler junge Menschen ansprechen, die sich mehr für Smartphones als für Autos interessieren. Kameras sollen die Besitzer erkennen und die Türen öffnen, ganz ohne Schlüssel. Künstliche Intelligenz ist bei Autobauern gefragt: Audi arbeitet mit den Grafikspezialisten von Nvidia zusammen, BMW mit dem Chiphersteller Intel. Das große Ziel: selbstfahrende Autos.
Großspurige Rhetorik
Eine "neue Ära der Mobilität" verspricht das US-Startup Faraday Future. Das Elektromobil FF91 soll das erste straßentaugliche Modell der 2014 gegründeten Firma werden, und schneller beschleunigen als die Konkurrenz. Und doch ist der Wagen nur ein Versprechen: Ein großer Investor hat Zahlungsschwierigkeiten, noch gibt es nicht einmal eine Fabrik. 5000 Dollar kostet allein die Vorbestellung.
Sprich mit mir!
Ob im Auto oder zu Hause - Sprachsteuerung ist ein großes Thema auf der CES. In diesem Jahr dürften Computer zum ersten Mal gesprochene Worte genauso gut verstehen wie Menschen, so der US-Branchenverband CTA. Die digitalen Assistenten von Amazon, Apple, Google und Microsoft warten auf Befehle. Wem das nicht reicht, der kann auch mit seinem Kühlschrank sprechen.
Mehr Bier!
Eine solche Order dürfte kein Problem sein für Kühlschränke wie diesen von Samsung. Per Sprachbefehl bestellt er Waren und führt Einkaufslisten, Kameras überwachen ständig den Inhalt. Das 21,5 Zoll große Display dient Familien auch als Kommunikationszentrale. Kaum noch Platz bleibt dagegen für klassische Kühlschrank-Magneten und Post-it-Sticker.
Der Fernseher als Poster
Wenn schon Kühlschränke Displays haben, müssen sich TV-Hersteller etwas einfallen lassen. LG zeigt in Las Vegas einen "tapetendünnen" OLED-Bildschirm: nur 2,6 Millimeter tief, kann er wie ein Poster an der Wand hängen. Die Technik ist im externen Lautsprecher untergebracht. Ganz ohne Lautsprecher kommt das erste OLED-TV von Sony daher: Hier vibriert der Bildschirm selbst und sorgt für den Klang.
Cooler Hund
Bevor auch der letzte Spaziergänger seinen Puls mit einem Fitness-Armband überwacht, müssen neue Zielgruppen für Wearables erschlossen werden. Warum nicht Hunde, dachte sich das französische Startup Jagger & Lewis. Das "Smart Dog Collar" könne die Stimmung von Vierbeinern messen und Hinweise auf Stress oder Allergien geben. Finanziert werden soll es über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter.
Ein Anschluss für alles
So lautet das Versprechen von USB-C: Ladegeräte, externe Festplatten, Tastaturen oder Displays - alles soll mit dem neuen Steckerformat stöpselbar werden. Anbieter auf der CES setzen zunehmend auf USB-C. Bis sich das Format aber durchgesetzt hat, wird noch etwas Zeit vergehen. Bis dahin bleibt Kunden nur der Griff zur großen Konstanten im schnellen Tech-Biz: dem Adapter.