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China greift Venezuela unter die Arme

8. März 2014

Das krisengebeutelte Venezuela bekommt einen weiteren Milliardenkredit aus China. Das Darlehen soll mit Treibstoffen abbezahlt werden. Und auch mit Russland sind Verhandlungen im Gang.

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Flagge von Venezuela (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/Charles Bowman/Robert Harding

China leihe Venezuela im Rahmen eines bestehenden Abkommens fünf Milliarden Dollar, teilte Ölminister Rafael Ramirez, mit. Das Darlehen werde mit Erdöl und anderen Treibstoffen bezahlt. Auch mit Russland stehe Venezuela in Verhandlungen, heißt es aus Caracas. Über die Größenordnung möglicher Kredite sagte Minister Ramirez nichts.

Unter der Führung des verstorbenen Präsidenten Hugo Chavez waren die "Kredite-gegen-Erdöl-Abkommen" zur Stärkung der Staatsfinanzen massiv ausgeweitet worden. Zugleich erhöhte sich dadurch die Zahlungsfähigkeit des staatlichen venezolanischen Ölkonzerns PDVSA.

Die Krise in dem von einer massiven Protestwelle erschütterten lateinamerikanischen Land hat sich durch den gewaltsamen Tod eines Polizisten und eines Regierungsanhängers weiter verschärft. Beide wurden am Donnerstag in Caracas durch Schüsse an einer von Demonstranten errichteten Straßenbarrikade getötet. Damit kamen bislang mindestens 20 Menschen bei den Protesten gegen die linksnationalistische Regierung unter Staatschef Nicolás Maduro ums Leben. Maduro macht eine kleine Gruppe in der Opposition für die seit Wochen andauernde Gewalt verantwortlich.

Proteste in Caracas (Foto: Reuters)
Proteste in CaracasBild: Reuters

Maduro wittert Komplott

Auf diplomatischer Ebene wurde die Krise durch eine Mitteilung des venezolanischen Außenministeriums angeheizt, das nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Panama dessen Diplomaten 48 Stunden Zeit zum Verlassen des Landes gab. Zur Begründung wurden "interventionistische Erklärungen" Panamas angeführt. Maduro hatte die diplomatischen Beziehungen und die wirtschaftlichen Kontakte zu Panama auf Eis gelegt. Grund dafür war ein Antrag Panamas, eine Sondersitzung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) einzuberufen, um die angespannte Lage in Venezuela zu erörtern. Maduro wertete den Vorstoß als einen Komplott gegen sein Land.

Die OAS-Staaten berieten hinter verschlossenen Türen über die Lage in Venezuela, ein Außenministertreffen scheint aber zunächst vom Tisch.

qu/wa (rtr)