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China nimmt Uiguren in den Fokus

1. November 2013

Chinas Politbüro sieht nach dem Anschlag auf dem Platz des Himmlischen Friedens eine Verbindung zu uigurischen Islamisten. Bei dem Attentat mit einem Geländewagen seien sie hinter den Kulissen am Werk gewesen.

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Chinas Militär auf dem Tiananmen Platz in Peking, Foto: REUTERS
Bild: Reuters/Kim Kyung-Hoon

"Dieser gewalttätige, terroristische Vorfall in Peking war organisiert und vorsätzlich geplant", sagte das für Sicherheitsfragen zuständige Mitglied des Staatsrats, Meng Jianzhu, dem Hongkonger Sender Phoenix Television.

"Die Gruppe, die dahinter steht und die Fäden zieht, ist die Islamische Bewegung Ostturkestans", sagte Meng während eines Besuchs in Usbekistan. Meng gehört dem Politbüro der Kommunistischen Partei an. In der westchinesischen Provinz Xinjiang kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen muslimischen Uiguren und Han-Chinesen.

Frontal in eine Passantengruppe gerast

Einige Uiguren fordern die Unabhängigkeit von China. Bei dem Anschlag am Montag in der Hauptstadt Peking war ein Geländewagen auf dem Platz des Himmlischen Friedens in eine Menschengruppe gerast und in Flammen aufgegangen. Alle drei Insassen starben. Außerdem wurden zwei Touristen getötet, etwa 40 Passanten wurden verletzt.

Ein Basar der Uiguren in Hotan, China, Straßenszene; Uiguren; Basar; Märkte; Land und Leute; Händler; Asien; Hotan; Foto: Reuters
Die muslimische Minderheit der Uiguren sieht sich von der Zentralregierung in Peking unterdrücktBild: picture-alliance/Photoshot

Die Organisation Islamische Bewegung Ostturkestan wurde 2002 von den Vereinten Nationen als Zweig des Terrornetzwerks Al Kaida eingestuft. Allerdings ist über diese Bewegung kaum etwas Konkretes bekannt und es ist unklar, ob sie tatsächlich in der chinesischen Hauptstadt handlungsfähig ist.

Zehn Millionen Uiguren leben im Nordwesten Chinas

Das muslimische Turk-Volk der Uiguren zählt rund zehn Millionen Menschen. Bis zu acht Millionen von ihnen leben in Xinjiang im Nordwesten Chinas. Peking verleibte sich 1955 das ehemalige Ost-Turkestan als "Autonome Region" ein und siedelte dort Han-Chinesen an. Seitdem sehen sich Uiguren politisch, kulturell und wirtschaftlich unterdrückt.

Seit Mitte der 1990er Jahre wurden nach Angaben von Amnesty International mehr als 3000 Uiguren verhaftet und mehr als 200 hingerichtet. Als Teil der Regierungskampagne "Hartes Durchgreifen" wurden in den vergangenen Monaten viele Aktivitäten von Uiguren zu "illegalen religiösen" oder "separatistischen" Straftaten erklärt und hart bestraft. Peking macht Uiguren für Hunderte Anschläge mit vielen Toten verantwortlich.

haz/uh (dpa, afp)