China verschärft Hochwasserwarnung
12. Juli 2020Das chinesische Ministerium für Wasserwirtschaft hat den Notfallschutz für die Hochwasserkontrolle auf die zweithöchste Stufe angehoben, nachdem große Flächen nach wie vor von starken Niederschlägen heimgesucht worden sind. Nach Angaben des Ministeriums wurden seit dem 4. Juli landesweit in 212 Flüssen alarmierende Pegelstände gemessen. In 19 Fällen übertrafen die Hochwasserstände bisherige Rekordmarken.
Im See Poyang, dem größten Frischwassersee der Volksrepublik, hat der Dauerregen den Wasserstand auf die Rekordhöhe von 22,52 Meter anschwellen lassen. Die sind gut zwei Meter über dem Alarm-Messwert von 19,50 Meter, wie staatliche Medien berichten.
Am Samstagabend verlegten die regionalen Behörden demnach tausende Soldaten in die Nähe des Sees. Dort sollen diese helfen, einen neun Kilometer langen Abschnitt des Damms zu befestigen, der zu brechen droht.
Im See Taihu, dem zweitgrößten Frischwassersee des Landes, liegen die Pegelstände bereits seit 15 Tagen in Folge über der Marke, die einen Alarm auslöst, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldet.
Vierstufiges Warnsystem
China verfügt über ein vierstufiges Hochwasseralarmsystem. Die Stufe eins bezeichnet dabei die schlimmste Lage. Die Regierung in Peking hat die Warnstufe bereits am Dienstag von vier auf drei erhöht.
Die Volksrepublik sieht die Ursache für die extremen Wetterverhältnisse im Klimawandel. Die wolkenbruchartigen Niederschläge haben seit Juni weite Teile des Landes getroffen und bisher einen Schaden von 60 Milliarden Yuan (7,6 Milliarden Euro) angerichtet.
kle/AR (rtre, Xinhua)