Chinas Handel blüht in der Pandemie
14. Januar 2021Als Zeichen für die anhaltende wirtschaftliche Erholung hat sich Chinas Außenhandel im Dezember erneut deutlich positiv entwickelt. Peking hat im vergangenen Jahr trotz der weltweit grassierende COVID-19-Seuche seine Exporte steigern können, die Ausfuhren legten 2020 um 3,6 Prozent zu, wie die Zollbehörde am Donnerstag mitteilte.
Die Importe nach China dagegen schrumpften im vergangenen Jahr leicht, und zwar um 1,1 Prozent im Vorjahresvergleich. Im Dezember allerdings nahmen die Einfuhren um 6,5 Prozent zu, nach einem Plus im November um 4,5 Prozent. Die Exporte machten Ende des vergangenen Jahres einen Sprung nach oben: Im November stiegen sie den offiziellen Angaben zufolge um 21,1 Prozent, im Dezember um 18,1 Prozent.
Besonders gefragt im Rest der Welt waren demnach Medikamente und Geräte für mobiles Arbeiten wie Laptops. "Der Appetit nach chinesischen Konsumgütern ist ungebremst groß", sagte Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. "Es ist derzeit auch kein Ende dieses Booms in Sicht, solange in weiten Teilen der Welt das Virus den Takt vorgibt."
China wächst
Da das bevölkerungsreichste Land der Erde das Coronavirus seit dem Sommer weitestgehend im Griff zu haben scheint, haben sich die wirtschaftlichen Aktivitäten wieder normalisiert. Während der Rest der Welt eine Rezession erlebt, dürfte China aus Sicht von Analysten als einzige große Volkswirtschaft im Jahr 2020 auch wieder ein Wachstum verzeichnet haben. Der Internationale Währungsfonds hatte in China zuletzt mit einem BIP-Wachstum von 1,9 Prozent für 2020 gerechnet. In diesem Jahr soll das Wachstum laut der Prognose sogar bei 7,9 Prozent liegen.
Vor dem Hintergrund der Stärke der chinesischen Wirtschaft warnten europäische Firmen am Donnerstag vor neuen Risiken für ihr Geschäft in der Volksrepublik. So wird befürchtet, dass China und die anderen großen Volkswirtschaften in Zukunft weiter auseinanderdriften, was zu Störungen der globalen Handelsströme führe. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag vorgestellte Analyse der EU-Handelskammer in Peking und des China Institut Merics in Berlin.
dk/hb (afp, rtr, dpa)