China warnt vor Krieg im Südchinesischen Meer
30. Oktober 2015Der Chef der chinesischen Marine hat die USA im Streit über das Spratly-Archipel im Südchinesischen Meer vor weiteren Provokationen gewarnt. Es bestehe die Gefahr, dass bereits "ein kleiner Vorfall zum Krieg führen könnte", sagte Admiral Wu Shengli chinesischen Angaben zufolge in einer Videokonferenz seinem US-Kollegen Admiral John Richardson. Wu sagte, er hoffe, dass sich solche Vorfälle sich nicht wiederholten. Admiral Richardson bezeichnete die Unterredung als "professionell und produktiv". Beide Seiten seien der Meinung, dass es wichtig sei, den Dialog aufrechtzuerhalten.
Status der Inseln umstritten
Die USA hatten in dieser Woche ein Kriegsschiff in die Zwölf-Meilen-Zone um eine der von China geschaffenen künstlichen Inseln des Archipels geschickt. Die Regierung in Washington hatte Chinas Ansprüche auf die Gewässer um die künstlichen Inseln bereits mehrfach zurückgewiesen. Das chinesische Außenministerium warf den USA dagegen illegales Eindringen in chinesische Gewässer vor.
Aus Protest gegen das Marinemanöver hatte die Regierung in Peking unmittelbar danach den US-Botschafter einbestellt und angekündigt, China werde "seine territoriale Souveränität und seine maritimen Interessen entschieden verteidigen". Die US-Marine kündigte dagegen die Entsendung weiterer Kriegsschiffe in das umstrittene Gebiet an.
Um die Spratly-Inselgruppe streiten sich mehrere Ländern. Neben China erheben Vietnam, Malaysia, Brunei, die Philippinen und Taiwan Ansprüche. China baut dort mehrere Korallenriffe künstlich aus und bringt auch den Bau eines Flughafens voran. In der Region werden große Erdöl- und Erdgasvorkommen vermutet. Außerdem verläuft dort eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt.
chr /cr (rtr, afp)