Chinesisches Unternehmen ersteigert Geisterflughafen
17. Juli 2015Tzaneen International war bei der Versteigerung der einzige Bieter, berichtet die Nachrichtenagentur Efe. Das Käufer-Unternehmen kündigte nach Medienberichten an, 60 bis 100 Millionen Euro zu investieren. Mehrere Firmen in China seien daran interessiert, den Flughafen zu einem wichtigen Umschlagsplatz für ihre Exporte nach Europa zu machen.
Ciudad Real ist nur einer von vielen sogenannten "Geister-Flughäfen" in Spanien, die in einem Baufieber entstanden und das Land in eine tiefe Wirtschaftskrise stürzten. Der Flughafen war als erster in Spanien mit privatem Kapital finanziert und 2008 eröffnet worden. Knapp 200 Kilometer von Madrid entfernt war er auf eine Kapazität von zwei Millionen Passagieren im Jahr angelegt. Doch bereits 2010 wurde ein Insolvenzverfahren eingeleitet - die Flughafenbetreiber waren mit 300 Millionen Euro verschuldet. Im April 2012 musste der Betrieb auf dem Flughafen eingestellt werden. Bislang scheiterten mehrere Versuche, die Anlage zu versteigern.
Warten auf weitere Bieter?
Ein Handelsgericht ließ indes verkünden, dass das chinesische Angebot zu gering sei. Eine Sprecherin sagte der Nachrichtenagentur AFP, das Angebot von Tzaneen International läge 70 Prozent unter dem Mindestpreis. Ein Richter habe angeordnet, die Auktion zu verlängern - in der Hoffnung, einen weiteren Bieter zu finden. Eine endgültige Entscheidung wird für September erwartet.
hmf/bea (afp, dpa)