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Chris Dercon wird Direktor des Grand Palais in Paris

7. November 2018

Der 60-jährige Kurator soll das meistbesuchte Museum der französischen Hauptstadt Paris leiten. Das berichten französische und belgische Medien. Als Chef der Berliner Volksbühne war Dercon nach kurzer Zeit gescheitert.

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Deutschland Frankfurter Buchmesse 2017 Chris Dercon
Bild: DW/S. Peschel

Chris Dercon ist der Mann, der 2018 für kräftige Schlagzeilen in den Feuilletons sorgte. Und auch die neueste Nachricht aus Frankreich dürfte für Überraschung sorgen.

Der Belgier wird künftig das Museum Grand Palais leiten. Der renommierte Ausstellungspalast befindet sich mitten in Paris zwischen Louvre und dem Prachtboulevard Champs-Élysées.

Das Grand Palais zählt mit 2 Millionen Besuchern pro Jahr zu den meistbesuchten Pariser Museen. Der französische Kulturminister Franck Riester soll Dercon - laut Bericht der französischen Tageszeitung Libération - zum neuen Direktor berufen haben.

Nach der Kündigung der Vorgängerin, Sylvie Hubac, war das Direktorenamt vakant. Der Kunsthistoriker und internationale Ausstellungskurator Chris Dercon soll seinen neuen Posten bereits am 1. Januar 2019 antreten.

Frankreich Museum Grand Palais in Paris
Das Museum Grand Palais ist ein Publikumsmagnet Bild: picture-alliance/dpa/P. Tourneboeuf

Das Grand Palais in Paris wurde im Jahr 1900 gebaut und verfügt über 70.000 Quadratmeter Fläche, davon 13.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Ab 2020 soll das Museum renoviert werden und wird voraussichtlich während der Baumaßnahmen bis 2024 geschlossen.

Fatale Finanzplanung

Bevor er zum Intendanten der Volksbühne in Berlin berufen wurde, leitete er von 2011 bis 2015 das zeitgenössische Kunstmuseum Tate Modern in London. Seine Amtzeit in Berlin an der Volksbühne endete am 12. April 2018 mit seiner Kündigung. Ein kulturpolitischer Paukenschlag.

Nur kurze Zeit hat Chris Dercon das größte Berliner Schauspielhaus geleitet - und war an den Anforderungen und dem Gegenwind der Berliner Kulturszene gescheitert.

Die Theatervorstellungen waren schlecht ausgelastet, in der großen Bühne waren die Plätze unter 50 Prozent belegt. Viele Vorstellungen hatten weniger als 200 Zuschauer. Nach sieben Monaten, in denen Dercons Amtszeit von massiven Protestender Theaterszene begleitet war, kündigte er.

so/hm (AFP/liberation.fr)

Monumenta im Pariser Grand Palais Installation von Ilya und Emilia Kabakov
Ausstellung der russischen Künstler Ilya und Emilia Kabakov im Grand Palais (2014)Bild: Getty Images