Christbaum-Schmuck im Wandel der Zeiten
1. Dezember 2018Beim Deutschen Historischen Museum denken die meisten an Kaiser, Könige und andere bedeutende geschichtliche Figuren. Wenig bekannt ist, dass das Berliner Museum eine umfangreiche Sammlung von Christbaumschmuck besitzt.
Weihnachtsbaum-Kugeln mit politischer Brisanz
Was die Menschen als schöne und stimmungsvolle Objekte der Alltagskultur kennen und lieben, bekommt in der Ausstellung "Engel, Hakenkreuz, Felsendom - Christbaumschmuck vom 19. Jahrhundert bis heute" plötzlich eine völlig neue Relevanz, ja mitunter sogar eine politische Brisanz. Denn Christbaumschmuck ist weit mehr als nur Dekoration.
Mehr als 500 Objekte präsentiert die Ausstellung vom 30. November bis zum 3. März 2019. Sie erzählen ganz unterschiedliche Geschichten. Die handgeschnitzten Engel aus dem Erzgebirge berichten von unverfälschter Idylle, die glänzenden Christbaumkugeln samt Lametta von der Kommerzialisierung der Feiertage, Hakenkreuze und andere Nazi-Insignien von der politischen Vereinnahmung des weihnachtlichen Familienfestes.
Äpfel, Nüsse und Brezeln
Die Anfänge des geschmückten Baums waren bescheiden und keineswegs christlich geprägt. Immergrüne Zweige zur Mittwinterzeit schmückten europaweit auf dem Land Haus und Hof als Schutz- und Hoffnungszeichen. Im 17. und 18. Jahrhundert holte der Adel sich einen Baum ins Haus, geschmückt mit Essbarem wie Äpfel, Nüssen und Brezeln, in Basel sogar mit Käse. Zunehmend eroberte der Weihnachtsbaum mit seriell hergestelltem Glasschmuck auch die bürgerlichen Wohnstuben, während die ärmere Bevölkerung ein geschmücktes Gestell aus Holz oder Draht aufstellte.
Heutzutage ist der geschmückte Baum weit verbreitet - und die Auswahl an Möglichkeiten ihn zu schmücken immens: sei es modern, traditionell oder auch einfach nur bunt.