Colorado: Nach dem Feuer bleibt die Zerstörung
Nur wenige Stunden brauchten die Brände kurz vor Silvester, um eine Schneise der Verwüstung durch den US-Bundesstaat Colorado zu ziehen. Zurück bleiben Menschen, die alles verloren haben.
Das eigene Haus in Schutt und Asche
Cathy Glaab steht vor dem, was von ihrem Haus in der Kleinstadt Superior in Colorado übrig geblieben ist. Mindestens 600 Wohnhäuser sind von den Waldbränden zerstört worden. Bisher ist noch kein Todesfall bekannt. Würde sich das bestätigen, wäre das ein "New Year's miracle" - ein Wunder -, so der Gouverneur von Colorado, Jared Polis.
Fast das komplette Viertel abgebrannt
Dass Feuer kein Erbarmen hat, zeigt diese Luftaufnahme sehr eindrucksvoll. Von einem kompletten Viertel im Boulder County, Colorado, bleiben einzig die Straßenbeläge verschont. Die breite Straße zwischen den Wohnvierteln hat wohl das Übergreifen der Flammen verhindert.
Alles verloren
Die Zeitung "Denver Post" berichtete vom 72-jährigen Patrick Kilbride aus Superior, der nichts außer den Kleidern an seinem Leib und sein Auto retten konnte. Sein Haus sei nur noch "Asche", Hund und Katze tot, sagte er. Es sei ein "seltsames Gefühl", wenn man im einen Moment "alles besitzt, was das Leben angenehm macht" und im nächsten Moment "nichts mehr hat".
In Trümmern
Weil die Flammen sich so rasant ausbreiteten, konnten viele Menschen nichts mehr mitnehmen. Eine Bewohnerin der Kleinstadt Louisville berichtete der New York Times, dass sie kurz einkaufen fahren wollte und dann vor einem Parkplatz stand, der in Flammen stand.
Vom Wind angefacht
Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 117 Kilometern pro Stunde breiteten sich die Flammen zeitweise aus. Grund dafür waren auch starke Windböen und die anhaltende Dürre. Während Feuer in den Bergen von Colorado oft über Wochen andauern, spielte sich diese Tragödie innerhalb weniger Stunden ab - mit so gut wie keiner Vorwarnung.
Von einer Sekunde auf die nächste
"Wir waren zu Hause und die Sonne schien", berichtet eine Frau aus Louisville der New York Times. "Und plötzlich war es nicht mehr hell und sonnig". Auch sie hat ihr Haus verloren, in dem sie seit fast 20 Jahren gelebt hatte. "Wir haben das Feuer gerochen und dann war der Rauch schon in der kompletten Wohngegend."
Bester Nährboden für Feuer
Zeitweise war der Wind so stark, dass es sogar schwer gefallen sei, die Tür eines Autos zu öffnen, berichten Betroffene. Waldbrände im Winter sind in Colorado ungewöhnlich. Doch in den letzten Jahren kommt es immer öfter vor, dass die Brände länger andauern und sich weiter ausbreiten.
Dürre und Hitze häufen sich
Wissenschaftliche Studien haben bereits gezeigt, dass extreme Wetterlagen wie die derzeitige Dürre in Colorado sich aufgrund des Klimawandels wohl häufen werden. Somit werden die Menschen auch immer öfter mit Waldbränden zu kämpfen haben. Erleichterung könnte in der Region heftiger Schneefall bringen. In einigen Teilen Colorados werde bis zu ein Meter Schnee erwartet.