Corona-Krise bringt Lufthansa in Not
23. April 2020Die Corona-Pandemie hat den weltweiten Luftverkehr nahezu zum Erliegen gebracht. Den Airlines bringt das Milliardenverluste. Die Lufthansa hat nun für das erste Quartal einen operativen Verlust von 1,2 Milliarden Euro vermeldet. Für das laufende zweite Quartal erwartet das Management um Unternehmenschef Carsten Spohr noch "einen erheblich höheren operativen Verlust als im ersten Quartal".
Ein großes Problem sind die rapide schwindenden Barmittel des Unternehmens. Aktuell verfüge Lufthansa nach erneuten Kreditaufnahmen über 4,4 Milliarden Euro flüssige Mittel, hieß es. Nun erklärte das Unternehmen, es gehe von einem deutlichen Rückgang der Liquidität in den nächsten Wochen aus und erwarte nicht, die Lücke am Kapitalmarkt decken zu können. Wegen deutlich schwindender Liquidität verhandle man mit mehreren Regierungen über staatliche Mittel.
Bis zu zehn Milliarden Euro Staatshilfen sollen Fortbestand sichern
Laut Insidern steckt die Lufthansa "in intensiven Verhandlungen" mit den Regierungen der Airline-Heimatländer Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien. Im Gespräch seien verschiedene Finanzierungsinstrumente, um kurzfristig die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Neben Bürgschaften, Krediten und stillen Beteiligungen werde auch über direkte Staatsbeteiligungen diskutiert. Es gehe wohl darum, dass die Lufthansa Anfang nächster Woche ein staatliches Hilfspaket von bis zu zehn Milliarden Euro schnüre.
Von der Lufthansa, der staatlichen deutschen Förderbank KfW und der Bundesregierung gab es keinen Kommentar dazu.
qu/ww (dpa, rtr, afp)