Cyber-Angriff gegen IS-Sprachrohr Amaq
25. November 2019Nach Angaben der belgischen Staatsanwaltschaft wurden im Rahmen einer mehrtägigen Aktion, die am Sonntag zu Ende ging, Server des Sprachrohrs der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) angegriffen.
An dem Cyberangriff unter der Federführung Belgiens waren Experten der europäischen Polizeibehörde Europol sowie Ermittler in rund ein Dutzend europäischen Staaten beteiligt, darunter Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes (BKA). Auch Google, Twitter, Instagram, Telegram und fünf weitere Internetunternehmen waren eingebunden.
"Vorerst k.o. geschlagen"
Amaq sei "aus einem wichtigen Teil des Internets verschwunden", sagte der Sprecher der belgischen Staatsanwaltschaft, Eric Van Der Sypt, in Den Haag. Es sei unter anderem gelungen, Webseiten zu deaktivieren. Gleichzeitig warnte er, man habe Amaq zwar "vorerst k.o. geschlagen", eine vergleichbare Cyberattacke im vergangenen Jahr habe das Propagandamedium aber nicht davon abhalten können "wieder auf die Beine zu kommen".
Mit ihrem Internetauftritt habe es die Terrormiliz geschafft, "Menschen zu mobilisieren, um ihr zu folgen und tödliche Anschläge im Namen des IS durchzuführen", sagte Europol-Chefin Catherine De Bolle.
Der IS hat seine einstigen Herrschaftsgebiete im Irak und in Syrien verloren und gilt militärisch als besiegt. Nach einem Bericht der Anti-IS-Koalition vom Juni halten sich in dem Gebiet aber noch zwischen 14.000 und 18.000 IS-Anhänger auf, darunter 3000 Ausländer. Ende Oktober hatten US-Militärs den IS-Anführer Abu Bakr Al-Bagdadi im Nordwesten Syriens aufgespürt. Dort zündete er US-Angaben zufolge eine Sprengstoffweste und starb.
hk/uh (dpa, afp, rtr, ap)