Libeskind-Skulpturen in den Niederlanden
2. April 2019Es gibt unterschiedliche Wege, auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Weltweit lassen Kinder und Jugendliche dieser Tage freitags die Schule ausfallen, um für ein rascheres Handeln der Politik zu demonstrieren. Der Stararchitekt Daniel Libeskind hat nun vier Skulpturen fertiggestellt, die am Dienstag (2. April) im niederländischen Apeldoorn enthüllt wurden. Die rund drei Meter hohen Fragmente eines Globus sollen jeweils ein Treibhausgas symbolisieren: CO2, Methan, Ozon und Lachgas. Es seien, so Libeskind, "giftige Produkte, die unsere Natur und Erde angreifen und vernichten wollen".
Die vier abstrakten Plastiken hat Libeskind unter dem Titel "The Garden of Earthly Worries" eigens für die Palastgärten des Paleis Het Loo entworfen. Die niederländische Prinzessin Beatrix eröffnete die Ausstellung. Die Kunstwerke sollen das gestörte Verhältnis zwischen Mensch und Natur darstellen.
Zeitgenössische Kunst im Barockgarten
Libeskinds Werke stehen dabei im Kontrast zur Ordnung des Barockgartens aus dem 17. Jahrhundert, der die vom Menschen perfektionierte Natur als Paradies repräsentiert. Zum ersten Mal wird in den Gärten des Paleis Het Loo zeitgenössische Kunst ausgestellt.
Auch in seiner vielfach ausgezeichneten Architektur schafft der 72-Jährige Zusammenhänge zu Einflüssen außerhalb seines Fachgebietes. Einerseits für seine erzählerische Formensprache gelobt, kritisieren andere, der Architekt überlade seine Entwürfe mit unverständlicher Symbolik.
Das Studio Libeskind in New York ist für die Entwürfe von Museen und anderen kulturellen und öffentlichen Gebäuden bekannt. Zu den bekanntesten Werken zählen das Imperial War Museum in Manchester, das Jüdische Museum in Berlin sowie der Entwurf für den Wiederaufbau des World Trade Center in New York.
Das Hauptgebäude des Paleis Het Loo wird derzeit renoviert und eröffnet nach dem Umbau erst Mitte 2021 wieder. Bis dahin sind auch die Skulpturen Libeskinds zu sehen.