Europas beste Bauten
10. September 2016Nicht nur 40 Projekte von der Shortlist der 2015er-Ausgabe des Mies van der Rohe Awards versammelt die Schau im Deutschen Architekturmuseum (DAM). Präsentiert werden sie auf großformatigen Fotografien, während Lautsprecher die Geräuschkulisse der jeweiligen Bauorte hörbar machen. So verspricht das DAM eine audiovisuelle Tour zu den 420 besten Projekten, die in den letzten beiden Jahren in der EU gebaut wurden. Informationen zu Auftrag, Maßstäblichkeit, Raumprogramm und geografische Details ergänzen die Schau, die seit der 14. Verleihung des Award vor einem Jahr durch große Museen des Kontinents tourt.
Zuletzt war die Schau in Wien zu sehen. Doch auch die Frankfurter Ausgabe von "Europas beste Bauten" verspricht spannende Einblicke. Paradestück ist die vom spanischen Architekturbüro Fabrizio Barozzi und Alberto Veiga errichtete Philharmonie in Stettin. Kathedralengleich erhebt sich der spitzgiebelige Bau über der Altstadt der polnischen Ostseemetropole. Und das am historischen Ort: Früher stand hier das von Franz Schwechten 1884 errichtete Konzerthauses, das im Zweiten Weltkrieg zerstört und dessen Ruine erst 1962 abgebrochen wurde. Der Neubau erstrahlt bei Tag weiß und leuchtet nachts von innen.
Kunstmuseum Ravensburg unter den Finalisten
Der Mies van der Rohe Award reiht sich ein in die prestigeträchtigen Preise für Architektur im europäischen Wettbewerb. 1987 von der Europäischen Kommission, dem EU-Parlament und der Fundació Mies van der Rohe ins Leben gerufen, wird der mit insgesamt 80.000 EUR dotierte Preis alle zwei Jahre vergeben. Ausgezeichnet werden Projekte, deren "innovativer Charakter als Orientierung, wenn nicht sogar als Manifest für die Entwicklung zeitgenössischer Architektur dient", wie es in den Statuten heißt.
Aus den 420 von europäischen Institutionen und internationalen ExpertInnen nominierten Projekten wurden 2015 fünf Finalisten ausgewählt. Neben der Stettiner Philharmonie, die den Hauptpreis erhielt, wurde auch das spanische Büro ARQUITECTURA-G für das Haus Luz in Cilleros, Spanien ausgezeichnet. Die übrigen vier Finalisten-Projekte sind das Kunstmuseum Ravensburg, das Dänische Seefahrtsmuseum in Helsingör, das Saw Swee Hock Studentenzentrum in London sowie die Weinkellerei Antinori im italienischen Bargino.