Erst allmählich regt sich Widerstand. Im vergangenen Jahr wurde Endosulfan, einst vom Deutschen Pharmariesen Hoechst entwickelt, auf die Verbotsliste der Stockholmer Konvention über langlebige organische Schadstoffe gesetzt. Damit darf es ab Oktober 2012 weltweit nicht mehr hergestellt werden - die Konvention ist völkerrechtlich bindend. Allerdings lassen sich einzelne Vertragsstaaten immer eine Hintertüre offen. So auch Indien, wo Endosulfan nicht nur großflächig in der Landwirtschaft eingesetzt, sondern auch hergestellt wird. Der Zusammenhang zwischen den Gesundheitsschäden und dem Gift wird von den Befürwortern aus der Chemieindustrie immer noch angezweifelt. Seit Monaten demonstrieren Mütter kranker, missgebildeter Kinder vor dem Gebäude der Regierung, die für die Endosulfan-Vergiftung verantwortlich ist. Sie wollen endlich Hilfe, wollen eine Entschädigung, für das unendliche Leid, das sie erfahren haben.