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Das Netz stürzt sich auf Andreas L.

Marcus Lütticke26. März 2015

Nach Bekanntgabe der Identität des Co-Piloten von Flug 4U9525 war das Netz voller Tweets und Posts über den Menschen, der das Flugzeug mutmaßlich zum Absturz brachte. Das Internet wurde zur Bühne wilder Spekulationen.

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Logo der Fluggesellschaft Germanwings (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Becker

Es war eine Nachricht, mit der kaum jemand gerechnet hatte. Der Co-Pilot von Flug 4U9525, Andreas L., hat den Absturz der Maschine wohl absichtlich herbeigeführt. Minuten nach Bekanntgabe dieser Erkenntnis durch die französische Staatsanwaltschaft in Marseille kursierten erste Fotos und sogar die Anschrift seines Elternhauses im Netz. Manche Nutzer sprachen von einer "Hetzjagd", die nun beginnen würde.

Auch große Medienhäuser veröffentlichten binnen kürzester Zeit erste Bilder vom Haus der Familie im rheinland-pfälzischen Montabaur. Der deutsche Nachrichtensender N24 entschuldigte sich wenig später via Twitter dafür:

Einige Nutzer waren mit dem oft leichtfertigen Umgang vieler Medien mit diesen Bildern gar nicht einverstanden.

Germanwings selbst hatte sich mit der Veröffentlichung persönlicher Informationen über die Crew sehr zurückgehalten.

Doch auch außerhalb der Medien wurden Grenzen überschritten. Besonders geschmacklos: Auf Facebook wurden binnen weniger Stunden mehrere falsche Profile unter dem Namen von Andreas L. angelegt. Die echte Seite war vor Bekanntgabe seiner Identität bereits deaktiviert worden. Trotzdem wurden Fotos der Seite veröffentlicht, die im Netz bereits archiviert waren.