Das Schiff der Hoffnung - Die MS "Helgoland" im Vietnamkrieg
24. April 2015Es ist der bis dahin größte humanitäre Einsatz Deutschlands in einem ausländischen Kriegsgebiet und ein politischer Kompromiss: Im Dezember 1965 fordert der US-amerikanische Präsident Lyndon B. Johnson von den Deutschen eine Beteiligung am Vietnamkrieg. Mehrere tausend Soldaten sollen den kämpfenden Truppen in Vietnam beistehen. Doch Deutschland verweigert sich dieser Bitte des amerikanischen Bündnispartners und schickt stattdessen ein Hospitalschiff nach Vietnam.
Schwimmendes Krankenhaus mit drei Operationssälen
In nur sechs Monaten wird das Bäderschiff zum schwimmenden Hospital umgebaut. 150 Betten, drei Operationssäle und vier medizinische Fachabteilungen finden auf dem knapp 100 Meter langen Schiff Platz. Acht Ärzte und fast 30 Pflegekräfte leben über Monate in den schmalen Kojen und versorgen rund um die Uhr verletzte und hilfesuchende Patienten. Über fünf Jahre lang, von September 1966 bis Ende 1971, erfüllt die "Helgoland" ihre neutrale Mission in Vietnam, die medizinische Versorgung der Zivilbevölkerung. Behandelt wird jeder, der unbewaffnet und als Zivilperson kommt. Das führt dazu, dass Anhänger der Vietcong im Krankensaal neben Angehörigen der südvietnamesischen Armee liegen. Verletzte der verfeindeten Parteien Bett an Bett. Dafür ist die „Helgoland" in Vietnam bis heute bekannt.
Ärzte und Patienten erinnern sich
Am 31. Dezember 1971 endet die Mission der "Helgoland". Die gesamte medizinische Ausstattung wird an drei vietnamesische Krankenhäuser und eine Leprastation verschenkt. Dann verschwindet das deutsche Schiff aus Vietnam, als der Krieg noch nicht zu Ende ist. Die Dokumentation erzählt die Geschichte der "Helgoland" im bis dahin größten humanitären Einsatz Deutschlands in einem Kriegsgebiet. Deutsche Ärzte und Schwestern erinnern sich an ihren gefährlichen Einsatz an Bord. Ihre privaten Fotos und Filmaufnahmen aus dieser Zeit lassen die Ereignisse hautnah miterleben. Ehemalige vietnamesische Patienten erinnern sich an Krieg, Ängste und die deutsche Hilfe auf dem "weißen Schiff der Hoffnung".
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