Das war die Bundesliga-Saison
Höhen, Tiefen, Sensationen, Aufsteiger und Absteiger - wir blicken noch einmal zurück auf die besonderen Momente der Fußball-Bundesliga-Saison 2015/16.
Neuer Rekord des Rekordmeisters
Viermal in Folge Meister, das gab es bislang noch nie in der Bundesliga. Dem FC Bayern gelingt diese neue Bestmarke, allerdings mit deutlich mehr Mühe als in den vergangenen Jahren. Borussia Dortmund erweist sich für den Rekordmeister als hartnäckiger Gegner - erst am 33. Spieltag steht nach einem 2:1-Erfolg beim FC Ingolstadt die 26. Meisterschaft der Münchener fest.
Klasse gezeigt
Henrikh Mkhitaryan spielt unter dem neuen BVB-Trainer Thomas Tuchel die beste Saison bei Borussia Dortmund. Er glänzt mit seinen Vorlagen und stellt mit elf Treffern auch seine Treffsicherheit unter Beweis. Sowohl bei den Assists als auch bei den Toren stellt er einen persönlichen Rekord auf.
Der Absturz des Vizemeisters
Was sich der VfL Wolfsburg über die Saison hinweg zusammenspielt, spottet oft jeder Beschreibung. Die "Wölfe" - Vizemeister und Pokalsieger - kommen nicht in Tritt - der angekündigte Angriff auf den FC Bayern bleibt aus. Statt durch Leistung fallen Spieler wie Max Kruse und Nicklas Bendtner mit Skandalen auf. Trainer Hecking und Manager Allofs sind ratlos - der teure Kader wird wohl umgebaut.
Keine Lust auf Tribüne
Was passiert, wenn man zu stur ist, zeigt das Spiel Leverkusen gegen Dortmund: Bayer-Coach Roger Schmidt meckert und wird von Schiri Felix Zwayer auf die Tribüne geschickt. Schmidt weigert sich aber, ohne persönliche Erklärung zu gehen. Zwayer verweigert diese und führt die Teams schließlich in die Kabine. Nach zwölf Minuten geht es ohne Schmidt weiter. Der Trainer wird für drei Spiele gesperrt.
Treffsicherer Youngster
Nachdem die Hinrunde eher mäßig läuft, mausert sich Leverkusens Angreifer Julian Brandt zu einem der Garanten dafür, dass die Werkself am Ende als Dritter direkt die Champions League erreicht. Sieben Tore und vier Vorlagen steuert Brandt in der Rückrunde bei, zwischen dem 27. und dem 32. Spieltag trifft er bei sechs Partien in Serie - und springt vielleicht noch auf den EM-Zug auf.
Rekordträchtiger Fünferpack
Für eines der Highlights sorgt Bayern-Torjäger Robert Lewandowski. Beim Spiel gegen Wolfsburg wird der Pole erst zur 2. Halbzeit eingewechselt, macht dann aber zwischen der 51. und der 61. Spielminute fünf Tore. Dabei gelingt ihm der schnellste Hattrick, der schnellste Vierer- und der schnellste Fünferpack der Bundesliga-Historie. Am Ende gibt es für Lewandowski mit 30 Toren die Torjäger-Kanone.
Gekommen, um zu bleiben
"PR-Gag" und "Bubi-Gesicht" - Julian Nagelsmann ernet als jüngster Bundesligacoach aller Zeiten (der länger als ein Spiel blieb) zunächst Spott. Eigentlich sollte der 28-Jährige erst in der kommenden Saison Trainer bei der TSG Hoffenheim werden. Doch nach dem Rücktritt von Huub Stevens (Herzkrankheit) muss er schon im Februar ran und schafft mit mutigem Offensivfußball den Klassenerhalt.
Gescheiterter Dino
Rückblickend hätte sich Thomas Schaaf den Job bei Hannover 96 wohl lieber gespart. Zur Rückrunde als Retter verpflichtet, steuert der erfahrene Coach in zehn Partien nur einen Sieg und neun Pleiten zum Abstieg von 96 bei. Schaaf versucht vieles, erreicht aber nichts. Als "enttäuscht ohne Ende", bezeichnet er seine Gemütslage kurz vor der Entlassung. Das Image der Werder-Ikone bekommt Kratzer.
Ungewöhnliche Anstoßzeit
Weil der 1. Mai 2016 auf einen Sonntag fällt und die Polizei neben zahlreichen Demonstrationen und Kundgebungen nicht auch noch Fußballspiele bewachen möchte, gibt es zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder ein Montagsspiel in der Bundesliga. Bremen empfängt Stuttgart. Bremen rasiert Stuttgart mit 6:2 und sammelt damit wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Der VfB taumelt Richtung 2. Liga.
Hässliche Fratze
Derbys sind im Fußball das Salz in der Suppe. Doof und unnötig nur, wenn sogenannte Fans ein Derby nutzen, um sich daneben zu benehmen. Beim Spiel Frankfurt gegen Darmstadt brennen Fahnen, auf den Tribünen wird geprügelt. Die Frankfurter Fans werden daraufhin vom Rückspiel ausgeschlossen. Trotzdem gibt es wieder Krawall. Offenbar sind die Vollidioten im Fußball immer noch nicht ausgestorben.
Achtes Weltwunder
Aufsteiger Darmstadt 98 feiert schon am vorletzten Spieltag sensationell den Klassenerhalt - und das mit gerade einmal zwei Heimsiegen. Auswärts erbeuten die "Lilien" 26 Punkte - das ist Platz vier der Auswärtstabelle. "Es ist wirklich das achte Weltwunder", erklärt Mittelfeldspieler Marcel Heller. Mit seinem kleinem Etat sorgt der SV Darmstadt für die wohl größte Überraschung der Saison.
Abschied von Breitenreiter
Das Kapitel André Breitenreiter endet beim FC Schalke 04 am letzten Spieltag: Kurz vor dem Anpfiff geben der Verein und er selbst die vorzeitige Trennung zum Saisonende bekannt. Heldt-Nachfolger Christian Heidel setzt nicht mehr auf den Ex-Paderborner, der das Saisonziel, die direkte Champions-League-Qualifikation, verpasst.
Unglaubliche Fehlentscheidungen
Die Männer in schwarz bekleckern sich in dieser Saison nicht immer mit Ruhm. Immer wieder stehen umstrittene Schiedsrichterentscheidungen im Fokus, die von der Zeitlupe als falsch entlarvt werden. Manchmal sieht aber auch das gesamte Stadion schon in Echtzeit mehr als der Schiri. So geschehen im Spiel Köln gegen Hannover, als Leon Andreasen ein glasklares Handtor erzielt, das dennoch zählt.
Schwere Entscheidung
Rückkehr? Abkehr? Wie immer man es auch nennen will - die BVB-Fangemeinde ist gespalten über den dritten Wechsel eines Dortmunder Stammspielers zum Rivalen FC Bayern München nach Mario Götze und Robert Lewandowski: Mats Hummels zieht es nach achteinhalb Jahren zurück in die Heimat nach München. Hummels habe sich jederzeit offen und fair verhalten, betont BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.