Demonstranten in Kenia fordern den Rücktritt von Präsident William Ruto
In Kenias Hauptstadt Nairobi kommt es zu Gewalt zwischen Demonstranten und der Polizei. Mindestens eine Person starb. Auch gestrichene Steuererhöhungen und Ministerentlassungen haben die Demonstranten nicht besänftigt.
Eskalation der Proteste in Nairobi
Die Polizei setzt Tränengas und Wasserwerfer gegen Demonstranten in Nairobi ein. Die Protestierenden schwenken kenianische Flaggen und Plakate mit dem Slogan "Ruto Must Go". Im ganzen Land fordern sie den Rücktritt des Präsidenten. Die von jungen Kenianern angeführten Proteste gegen die Regierung waren zunächst friedlich verlaufen.
Prüft unsere Staatsschulden!
Ein Demonstrant in Geschäftskleidung fordert: "Prüft unsere Staatsschulden!" Obwohl die Straßenproteste nach den tödlichen Ausschreitungen im Juni weniger wurden, haben die Demonstranten bei ihren Forderungen nicht nachgelassen. "Wir sind friedlich, wir haben keine Waffen, aber sie schießen auf uns und attackieren uns mit Tränengas", sagt Demonstrant Francis Mumo.
Mit aller Gewalt
Die Zeitung "The Nation" berichtet von Protesten in mindestens 23 der 47 kenianischen Bezirke. Schwer bewaffnete Polizisten gehen im zentralen Geschäftsviertel von Nairobi gegen die Demonstrierenden vor. Einer von ihnen, Kinuthia Ndung'u, wirft den Sicherheitskräften "übermäßige Gewalt gegen friedliche Demonstranten" vor.
Die Proteste fordern Tote und Verletzte
Ein verletzter Demonstrant wird in Sicherheit gebracht. Nach Angaben der staatlich finanzierten Kenya National Commission on Human Rights wurden seit Beginn der Proteste am 18. Juni 50 Menschen getötet, 413 verletzt, 682 festgenommen und 59 entführt.
Unzufriedenheit der jungen Generation Z
Die Proteste haben die größte Krise in der zweijährigen Amtszeit von William Ruto ausgelöst. Kenia verwendet fast ein Drittel seiner Staatseinnahmen für die Schuldentilgung. Der Präsident steckt in einer Zwickmühle: er soll die Staatsschulden senken und gleichzeitig der Bevölkerung helfen, deren Leben immer teurer wird. Ein Demonstrant in Nairobi findet: "Ruto ist sehr inkompetent."
Plünderungen und Vandalismus
Junge Männer verbrennen Reifen auf den Straßen und rufen Slogans. Einige der früheren Kundgebungen wurden von Plünderungen und Sachbeschädigungen begleitet. Demonstranten sagen dazu, ihre friedlichen Aktionen seien von "Vandalen" ausgenutzt worden.
Aufruf zu Reformen
Ruto hat den Demonstranten einen Dialog angeboten, aber die Bewegung ist längst zu einer umfassenderen Kampagne gegen seine Regierung geworden. Dabei geht es auch um Maßnahmen gegen Korruption und Gerechtigkeit für die Opfer mutmaßlicher Polizeibrutalität. Demonstrantin Maureen Nyaga erwartet, "dass unsere Forderungen erfüllt werden“.