Der CHIO in Aachen
Große Tradition
Seit 1924 gibt es das große Reit- und Fahrturnier in Aachen, 1929 erstmals mit einem Nationenpreis. Mittlerweile ist der CHIO das größte Pferdesport-Ereignis der Welt und dauert jedes Jahr zehn Tage lang. Kerndisziplin ist das Springreiten mit seinen beiden Höhepunkten, dem Großen Preis von Aachen am Schlusstag und dem Team-Wettbewerb Preis der Nationen.
Hohe Kunst
Genauso wichtig wie das Springen sind die Wettbewerbe in der Dressur, die traditionell eine deutsche Domäne ist. 2013 siegte Helen Langehanenberg. Seitdem der Große Dressurpreis von Aachen 1955 erstmals geritten wurde, kamen die Sieger nur 15 Mal nicht aus Deutschland. Rekordsiegerin ist Isabell Werth mit acht Titeln.
Über Stock und Stein
Besonders spektakulär sind die Auftritte der Vielseitigkeitsreiter, die sich in einer Kombination aus Springen, Dressur und Geländeritt miteinander messen. Im Reitstadion und auf dem umliegenden Gelände sind dabei feste Hindernisse installiert, zwischen denen Pferd und Reiter immer wieder längere Galoppstrecken zurücklegen müssen.
Risiko für Mensch und Tier
Wegen der hohen Belastung und der Verletzungsgefahr für die Pferde steht der Geländeritt immer wieder in der Kritik. Tierschutzorganisationen würden die Wettbewerbe am liebsten verbieten. Auch für die Reiter sind Stürze nicht ungefährlich. Immer wieder kommt es zu tragischen Todesfällen, wenn der Reiter beim Sturz unter sein Pferd gerät.
Arbeiten in der Gruppe
Beim Fahren mit dem Vierspänner gibt es Dressur-, Hindernis- und Geländeprüfungen, die teilweise im angrenzenden Wald stattfinden. Es geht über Brücken und durchs Wasser. Der Fahrer lenkt und treibt seine vier Pferde an. Der Beifahrer steht hinten auf dem Wagen sorgt mit akrobatischen Aktionen dafür, dass der Wagen in der Balance bleibt.
Turnen im Galopp
Jüngste Disziplin im CHIO-Programm ist das Voltigieren. Das Pferd galoppiert an der Longe im Kreis, die Sportler vollführen auf dem Pferderücken kunstturnerische Übungen. Sie springen dabei auch artistisch vom Pferd herunter und zurück auf den Sattel. Die Ursprünge des Voltigierens sind militärisch und liegen in der Kavallerie-Ausbildung.
Partnerland Schweiz
Offizielles Partnerland ist in diesem Jahr die Schweiz, die sich bei der Eröffungsfeier mit spektakulär präsentierte. Mit Markus Fuchs (2004), Willi Melliger (1983) und Paul Weier (1973) kam der Sieger des Großen Preises von Aachen im Springreiten dreimal aus der Schweiz. Dressurreiterin Christine Stückelberger gewann den Grand Prix zwischen 1974 und 1977 viermal in Folge.
Große Dimensionen
Die rund 350 besten Reiter der Welt kommen auf persönliche Einladung mit ihren 550 Pferden nach Aachen. Mehr als 350.000 Zuschauer verfolgen die Wettbewerbe, bei denen es insgesamt um 2,68 Millionen Euro Preisgeld geht.