Der #ESC2015 auf Twitter
22. Mai 2015Die Twitter-Timelines sind in den letzten Tagen voll mit kleinen Herzchen. Diese Herzchen stehen für die Landesflaggen der Teilnehmerländer - und werden "Hashflags" genannt. Wer den Auftritt eines Künstlers kommentiert, setzt den entsprechenden "Hashflag" dahinter. Das ist die niedliche Seite der ESC-Twitterer.
Sie können aber auch anders. Nämlich wenn etwas so schief läuft, wie etwa der Auftritt der albanischen Sängerin Elhaida Dani, die im ersten Halbfinale in den höchsten Tönen quiekte und dabei nicht immer die richtige Note traf. Dafür umso mehr die Trommelfelle der Zuschauer. Das gab Schelte auf Twitter.
Viel Häme erntet auch der ESC-Altmeister Ralph Siegel, der auf jeden Fall bessere Zeiten hatte, als der Wettbewerb noch "Grand Prix d'Eurovision de la Chanson" genannt wurde. Mittlerweile möchten viele ESC-Fans seine Musik nicht mehr hören, egal für welches Land er den Titel schreibt. In diesem Jahr hat Siegel ein sehr junges Duo für den Zwergstaat San Marino ins Rennen geschickt. Und mit Anita Simoncini und Michele Perniola zwei unschuldige 16-Jährige der Meute zum Fraß vorgeworfen:
Auch die bösesten Twitterer können Gefühle zeigen, wenn ihnen ein Song gefällt. So hat Norwegen großen Zuspruch bekommen. Am meisten wegen der schönen Haare der Sängerin Debrah Scarlet - aber auch musikalisch kommt das Duo mit seiner düsteren Ballade "A Monster Like Me" gut bei den Usern an:
Erstaunt und positiv überrascht sind die Reaktionen auf den extravaganten Auftritt von Aminata Savadogo aus Lettland: Die Sängerin bewegt sich während ihres Auftritt kaum zu den elektronischen Klängen ihres Songs "Love Injected". Beim Refrain brechen ihre Stimme, die Musik und die Lightshow wie ein Tsunami über das Publikum herein, das kommt auch im Netz gut an.
Auch die Stars selber twittern fleißig mit. Die deutsche Teilnehmerin Ann Sophie klärt ihre Fans regelmäßig über ihre Aktivitäten, ihre Favoriten und ihren Gesundheitszustand auf:
Die Hashtags #ESC2015 oder #Eurovision schießen während der Veranstaltungen in den Twittertrends nach oben, das ist naturgegeben bei Großereignissen, die im Fernsehen übertragen werden. Auch am Finaltag (Samstag, 23.5.) werden die Timelines der Twitteruser mit Tweets rund um den ESC überquellen. Wenn auch nur ein Hundertstel der 200 Millionen Fernsehzuschauer mitmacht, wird Twitter explodieren. Wer während des ESC-Finales mehr als nur Fernsehunterhaltung haben möchte, kommt bei Twitter voll auf seine Kosten.