Seitdem Russland in der vergangenen Woche in die Ukraine einmarschiert ist, haben die Länder der Europäischen Union und die USA in seltener Einigkeit reagiert. Sie haben eine Reihe von Wirtschaftssanktionen erlassen, die Russlands Wirtschaft offenbar stark treffen: Wichtige Banken wurden vom internationalen Finanzsystem abgeschnitten, Devisenvermögen eingefroren, westliche Firmen stoßen russische Beteiligungen ab. Das hat Folgen für die Menschen in Russland: Die Landeswährung Rubel verliert dramatisch an Wert, und die Zinsen haben sich mehr als verdoppelt.
Renaissance der Kohle
Umgekehrt stellt sich für die Europäer und insbesondere die Deutschen die Frage, was der Konflikt für ihre Energiesicherheit bedeutet. Schon vor Kriegsbeginn hatten die Preise für Öl und Gas Rekordhöhen erreicht, die Abhängigkeit von Russland ist hoch. Die in Berlin mitregierenden Grünen sehen das als Argument für einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien. Kurz- und mittelfristig aber könnte es zu einer Renaissance fossiler Energieträger wie der Kohle kommen.
Mehr Geld fürs Militär
Der Krieg in der Ukraine hat auch zu mehreren Kurswenden der deutschen Bundesregierung geführt: früher war Berlin für die Gaspipeline Nord Stream 2 und gegen Waffenlieferungen in Krisengebiete. All das hat sich geändert. Bundeskanzler Olaf Scholz begründete dies mit der "Zeitenwende", die der russische Angriff auf die Ukraine markiert. Eine weitere Kurswende betrifft die Verteidigungsausgaben: Die will Scholz dauerhaft deutlich erhöhen, angefangen mit einer Finanzspritze von üppigen 100 Milliarden Euro. Dafür bekam er zunächst Applaus - inzwischen wird aber auch Kritik aus den eigenen Reihen laut.
MWC in Barcelona
In Barcelona hat am Montag der Mobile World Congress begonnen. Die wichtigste Messe rund um Smartphones und mobile Technologien fand wegen der Pandemie in den vergangenen Jahren entweder gar nicht oder nur halb-virtuell statt. Jetzt hätte alles fast wie früher sein können - wäre da nicht der Krieg in der Ukraine, der auch an den Messeständen das große Thema ist.
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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Jürgen Kuhn