Der Laurel Canyon: Geburtsort des Folk Rock
Im Laurel Canyon bei L.A. entstand der legendäre Sound der Westküste, von den Beach Boys und den Byrds zu Buffalo Springfield und The Mamas and the Papas.
The Beach Boys
Mitbegründer des kalifornischen Sounds und allseits bewundert und verehrt waren die Beach Boys. Songwriter und Produzent der Band, Brian Wilson, lebte und arbeitete im Laurel Canyon. Seine komplexen Arrangements auf dem Jahrhundertalbum "Pet Sounds" beeinflussten sogar die Beatles und sorgten für eine ganze Welle von neuartiger Pop- und Rockmusik.
The Beatles
Mitte der sechziger Jahre inspirierten sich die Beatles und die Beach Boys gegenseitig. Nach der "British Invasion" in den USA und ihrem Album "Rubber Soul", das Brian Wilson von den Beach Boys stark beeinflusst hatte, ließen sich nun wiederum die Vier aus Liverpool vom kompositorischen Genie Brian Wilsons inspirieren. Eine transatlantische Konkurrenz begann, die Früchte tragen sollte...
The Byrds
The Byrds lieferten mit ihrem Album "Mr. Tambourine Man", dessen Titelsong ein Cover von Bob Dylan war, die Blaupause für den Folk-Rock-Sound aus dem Laurel Canyon. Gitarrist Roger McGuinn (Mitte) und David Crosby (links) zählen seit jener Zeit zu den einflussreichsten amerikanischen Songwritern. Crosby wurde nach seinem Weggang Mitglied von Buffalo Springfield und Crosby, Stills, Nash & Young.
The Mamas and the Papas
Mit ihrem Song "California Dreaming" setzten sie nicht nur ihrer Szene und ihrem Heimat-Bundesstaat ein Denkmal, sondern sie schufen damit den Soundtrack einer ganzen Generation. Auch The Mamas and the Papas lebten im Canyon und genossen die offene, kreative und inspirierende Atmosphäre vor den Toren der Millionenstadt Los Angeles.
Frank Zappa
Frank Zappa zog 1966 in den Laurel Canyon, zur Blütezeit der Szene dort. Auch sein Haus wurde schnell zum Treffpunkt der Musiker vor Ort. Musikalisch war Zappa ein Freigeist erster Güte, ihn nervte jedoch der ständige Drogenkonsum seiner KollegInnen. Mit seinem Debütalbum mit den Mothers of Invention, "Freak Out!", setzte er der Underground-Szene von Los Angeles ein musikalisches Denkmal.
Carole King
Die Komponistin und Sängerin Carole King, hier im Bild mit James Taylor, ist eine der erfolgreichsten Songwriterinnen des 20. Jahrhunderts. Sie hatte in ihrer Karriere mehr als 118 Hits in den Billboard Charts und hat unter anderem mit Aretha Franklin, Joni Mitchell, Barbra Streisand, B.B. King, Mariah Carey und Celine Dion gearbeitet. Sie zog Ende der Sechziger von New York in den Laurel Canyon.
Joni Mitchell
Ihr Name ist mit dem Genre Folk verbunden wie kaum ein anderer: Joni Mitchell kam Mitte der Sechziger aus Kanada in die USA, ähnlich wie ihr Landsmann Neil Young. 1968 zog sie in ihr Haus im Laurel Canyon. Mitchell ließ sich von dem magischen Ort zu ihrem wohl bekanntesten Album "Ladies of the Canyon" inspirieren. Darauf sind Klassiker wie "Big Yellow Taxi" und "Woodstock" zu hören.
Vom Kollektiv zurück zum Individuum
Auch der Wahlkalifornier Neil Young (li.) und Stephen Stills, hier 1970 gemeinsam auf der Bühne, gehörten zu den Protagonisten der Szene aus dem Laurel Canyon. Sie spielten gemeinsam bei Buffalo Springfield und später bei Crosby, Stills, Nash & Young. Es war Young, der bei beiden Bands den Hut nahm, um sein eigenes Ding zu machen. Mit der Zeit löste sich auch der Rest der Laurel-Canyon-Szene auf.