Der Mann der Renaissance
24. März 2006Leon Battista Alberti im Palazzo Strozzi
Er gilt als einer der talentiertesten und widersprüchlichsten Gestalten der italienischen Renaissance und hat die ganze Epoche entscheidend mitgeprägt: Leon Battista Alberti (1404-1472). Jetzt widmet Florenz dem Humanisten, Schriftsteller, Mathematiker, Architekten, Architekturtheoretiker, Maler und Bildhauer im Palazzo Strozzi eine große Schau, die als eine Art "Reise in die Renaissance von Florenz" gedacht ist. Insgesamt vereint die Ausstellung 160 Werke, darunter 34 Gemälde, 22 Zeichnungen, Stoffe, Goldkunst, Handschriften und Briefe. Teilweise stammen die Ausstellungsstücke von Battista Alberti selbst, jedoch sind auch viele Werke von Künstlern zu sehen, die sich von seinen Theorien inspirieren ließen - darunter Donatello, Ghiberti, Beato Angelico, Filarete, Botticelli, Fra Carnevale, Andrea Sansovino und Neri di Bicci. Die Schau "Der Mann der Renaissance. Leon Battista Alberti und die Künste von Florenz zwischen Vernunft und Schönheit" bleibt bis zum 23. Juli geöffnet.
Synthese der Künste in Genf
Berühmt wurde er durch seine Architektur, die die Moderne geprägt hat. Doch der aus der französischen Schweiz stammende Le Corbusier (1887-1965) war ein Multi-Talent, das auch gerne malte, Wandteppiche gestaltete und Bücher schrieb. Das Genfer Musée Rath will nun mit seiner Schau "Le Corbusier oder die Synthese der Künste" den aus dieser Vielseitigkeit geschöpften Inspirationen im Werk des großen Baumeisters nachgehen. 134 Gemälde, 20 Skulpturen sowie Zeichnungen, Collagen, Emaille-Arbeiten, Webteppiche, Architekturmodelle und -pläne sowie Bücher und Objekte aus Le Corbusiers Besitz sollen dem Betrachter einen Eindruck davon vermitteln. Die Ausstellung ist noch bis zum 6. August geöffnet.
Ungarische Matisse-Schüler
Zu den Schülern des Franzosen Henri Matisse (1869-1654), Begründer der Bewegung der farbenfrohen Fauves (Wilde), gehörte um das Jahr 1905 auch eine Gruppe junger Ungarn. Einige, wie etwa Robert Berenyi und Béla Czóbel entwickelten daraus einen eigenen Stil, andere wie Geza Bornemisza blieben näher an ihrem Vorbild aus Paris. Ihre Werke zeigt jetzt die ungarische Nationalgalerie auf der Budapester Burg unter dem Titel "Magyar Vadak" (Ungarische Wilde). Zu den Exponaten gehören auch Werke des derzeit hoch gehandelten ungarischen Meisters Jozsef Rippl-Ronai. Wie viel die Ungarn nachgeahmt haben und inwiefern sie sich vom Meister emanzipiert haben, kann der Besucher durch Vergleiche feststellen, denn ein kleiner Teil der 250 gezeigten Bilder aus Museen in Ungarn, Frankreich, Deutschland und der Schweiz sind Werke von Matisse und weiteren französischen Fauves.
Liebermann-Zeichnungen in Washington
Wer es nicht in die große Liebermann-Retrospektive in New York (bis zum 30. Juli im Jewish Museum) schafft, kann den deutschen Impressionisten auch in Washington entdecken. Das Goethe-Institut zeigt Grafiken und Zeichnungen, die zum Teil aus der National Gallery entliehen wurden und zum Teil aus Privatsammlungen stammen. Das deutsche Kulturhaus stellt gleichzeitig Erstausgaben von Büchern vor, die Liebermann illustrierte. "Max Liebermann - Arbeiten auf Papier" ist bis zum 28. April zu sehen. (wga)