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Land unter auf der Insel

27. Dezember 2015

Weite Teile Nordenglands stehen nach schweren Regenfällen unter Wasser. Soldaten unterstützen die Rettungskräfte in den Krisengebieten. Die Regierung in London muss sich zwischenzeitlich für Versäumnisse rechtfertigen.

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Überschwemmungen in England
Bild: Getty Images/AFPO. Scarff

Hunderte Menschen etwa in den Ortschaften York und Leeds mussten ihre Häuser verlassen. Landesweit wurden mehr als 250 Flutwarnungen ausgegeben, in 24 von ihnen wurde vor lebensgefährlichen Situationen gewarnt. Betroffen war auch die historische und bei Touristen beliebte Altstadt von York mit ihrer mittelalterlichen Kathedrale. Viele Menschen versuchten, ihr Hab und Gut in obere Stockwerke zu retten.

Die Lage - "beispiellos"

Auch in anderen Teilen der Grafschaften Yorkshire und Lancashire wurden Menschen in Sicherheit gebracht, die Armee half vielerorts bei der Bekämpfung der Wassermassen. Betroffen war auch der Großraum Manchester. Mehr als 6000 Haushalte dort und in Lancashire waren ohne Strom.

Premierminister David Cameron berief am Sonntag eine Sitzung des Krisenstabs ein. Er bezeichnete die Überschwemmungen als "beispiellos" und kündigte die Mobilisierung zusätzlicher Soldaten an. Nach Angaben von Downing Street sollen 200 Soldaten zusätzlich zu den bereits eingesetzten 300 Soldaten entsandt werden. 1000 weitere Mann sollen zudem für den Fall in Bereitschaft sein, dass sich die Lage weiter verschlimmert. An den Rettungsmaßnahmen waren neben Soldaten auch viele lokale Helfer sowie Freiwillige des Roten Kreuzes beteiligt.

Nach den Worten von Umweltministerin Elizabeth Truss sind manche Flüsse stärker über die Ufer getreten als je zuvor. Aktuell sei am wichtigsten, Leben und Wohnungen der Menschen zu retten, sagte sie dem Sender BBC. Berichte über Tote oder Verletzte gab es - glücklicherweise - zunächst keine.

Regierungschef Cameron versprach, den Hochwasserschutz auf den Prüfstand zu stellen. Dieser war in den vergangenen Wochen kritisiert worden. "Es ist klar, dass einige Deiche überholt sind, und wir müssen sehen, ob mehr getan werden muss", sagte Cameron der BBC. Der Regierungschef will die Überschwemmungsgebiete an diesem Montag besuchen.Die Labour-Partei forderte die konservative Regierung auf, mehr in den Hochwasserschutz zu investieren. "Es wird immer deutlicher, dass sogenannte beispiellose Wetterlagen von Dauer sind", sagte die umweltpolitische Sprecherin der Oppositionspartei, Kerry McCarthy.

Die Überschwemmungen sind die Folge schwerer Regenfälle in den vergangenen Tagen. Für die kommende Woche sagte der Wetterdienst weitere Regenfälle und Wind voraus. Erst Anfang Dezember hatten Überschwemmungen im Nordwesten Englands Schäden in Millionenhöhe verursacht.

ml/se (afp,dpa)