Der schöne Schein: Wo der US-Dollar entsteht
"Bureau of Engraving and Printing" lautet der offizielle Name der US-Notendruckerei in Washington D.C. Wir gehen auf Tuchfühlung mit dem berühmten Greenback und den Menschen, die dort arbeiten.
Die Geldfabrik
Die größte Geldfabrik der Vereinigten Staaten: das Bureau of Engraving and Printing (BEP). Der Eingang mit seiner hellen neoklassizistischen Kalksteinfassade und den riesigen Säulen gleicht einer Festung.
Die Dollar-Uhr
Überall im Gebäude wird man daran erinnert, dass hier der schnöde Mammon regiert. Sogar die überdimensionale Uhr ist mit Dollarnoten geschmückt.
Sicherheit über alles
Auch die Sicherheit der Mitarbeiter steht im Vordergrund: Jede Maschine kann durch Sensoren oder einen roten Knopf sofort ausgeschaltet werden.
Fertig zum Versand
Die Maschine zählt, ordnet und bündelt immer 100 Scheine. Zehn Bündel werden in Plastik eingeschweißt. Ein Mitarbeiter legt die 20.000 Dollar-Pakete auf einen Stapel, zeigt den Aufkleber mit Seriennummer und Wert und packt alles auf einen Rollwagen, der weggeschoben wird. Solange die Dollars nicht an die Notenbank ausgeliefert und die Seriennummern freigegeben wurden, sind sie wertlos.
Feine Ironie
Selbstironie gehört dazu - und Patriotismus: Überall sichtbar ist auch das Sternenbanner.
Hier wird Druck gemacht
Die unbedruckten Bögen werden in die Offsetmaschine gelegt. Wenn das Drucken beginnt, ist der Lärm ohrenbetäubend.
Statt falscher Fuffziger, echte Zwanziger
Heute werden unter anderem Zwanziger hergestellt, 32 Dollarnoten pro Bogen. Bei 10.000 Bögen macht das einen Wert von 6,4 Millionen Dollar.
Schichtführer bei der "Schein-Produktion"
Das BEP arbeitet mit jeweils drei Farben auf der Vorder- und Rückseite. James Sutherland ist Schichtführer und für den ersten Teil der Schein-Produktion verantwortlich: das beidseitige Aufbringen der Farbe im Offsetverfahren.
Alles auf "Grün"
Die Farbe Grün ist eines der wichtigsten und ältesten Sicherheitsmerkmale der Dollarnoten. Die Farbrezeptur ist geheim und patentiert. Ed Mejia kennt sie. Er kümmert sich um das Tiefdruckverfahren. Seine Maschine schafft 10.000 Bögen pro Stunde - mit einer Lautstärke von 95 Dezibel.
Besucher hinter Panzerglas
Rund eine Million Besucher werden jährlich über einen abgeschirmten Gang durch die Produktionsräume geschleust. Details - zum Beispiel zur Produktion von Wasserzeichen oder Metallstreifen auf den Noten - sind für die Gäste hinter dem Panzerglas allerdings kaum zu erkennen.
Trocknen im Tresor
Drei Tage müssen die Noten trocknen. Dafür lagern sie in einem Tresorraum. Insgesamt werden täglich Noten im Wert von 560 Millionen Dollar produziert. Die Kosten für Herstellung und Papier liegen pro Dollar bei 3,6 Cent.
Entspannte Qualitätskontrolle
Eine Spezialmaschine sortiert die Bögen mit einem Luftgebläse. Die Noten bekommen noch Siegel und Seriennummern und werden anschließendend zugeschnitten. Kontrolleure überwachen die Qualität des Druckes ständig.
Vier-Augen-Prinzip
Im Hochsicherheitsbereich darf niemand alleine arbeiten. Daran erinnert ein Schild. Das Durchschnittseinkommen der Angestellten liegt übrigens jährlich bei 93.000 US-Dollar. Es ist damit fast doppelt so hoch wie das sonst übliche Durchschnittseinkommen in den USA.
Finale Nummer
Letzte Etappe auf dem Weg zur Weltleitwährung: Jede Note erhält ihre eigene Seriennummer. Das Stanzgerät dafür wird per Hand eingestellt.