Der Tag der Toten - Mexiko zelebriert einen seiner wichtigsten Feiertage
Am Tag der Toten, spanisch Día de Muertos, einem der wichtigsten mexikanischen Feiertage, wird traditionell der Verstorbenen gedacht. Doch anstatt Trauer zu tragen, wird es bunt, laut und gruselig.
Überlebensgroße Skelette
Die Vorbereitungen zum Día de Muertos beginnen schon Mitte Oktober. Unter anderem werden überlebensgroße Puppen gefertigt, die die feiernden Menschen an den Tagen vor den eigentlichen Feiertagen durch die Straßen von Mexiko-Stadt begleiten, um sich schließlich auf dem Zocalo Platz zu versammeln. Diese Art von Paraden gibt es noch gar nicht so lange in Mexiko.
Der Tag der Toten im neuen Gewand
Diese großen Paraden, wie hier in Mexiko-Stadt, sind erst in den letzten Jahren entstanden. Auslöser dafür war der James Bond Film "Spectre" 2015. In dessen Anfangs-Szene läuft der britische Geheimagent mit einer Frau durch eine große Parade am Día de Muertos, die es zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gab.
Picknick mit den Verstorbenen
Die traditionellen Feierlichkeiten finden an den katholischen Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen statt. Auf dem mit Kerzen beleuchteten Friedhof in Oaxaca, Mexiko, sitzt eine Frau an einem Grab. In Mexiko gibt es am Tag der Toten zahlreiche Veranstaltungen: Familien veranstalten Picknicks auf den Gräbern ihrer Vorfahren. Dazu werden Opfergaben wie Brot, Salz, Tequila und Zigarren gereicht.
Kunstvolle Verkleidung
Eine kunstvoll verkleidete Frau nimmt an einem Umzug in Etla teil. Der Feiertag verbindet christliche und prähispanische Traditionen. Die Feierlichkeiten der Indigenen gehören zum immateriellen Weltkulturerbe der Unesco. Mit den Opfergaben und den Altären wollen sie den Verstorbenen den Weg ins Diesseits öffnen, damit die Geister Wohlstand und Gesundheit bringen.
Teppiche aus Sägemehl
Die Kreativität dieses farbenfrohen Festes zeigt sich auch an der traditionellen Erstellung von "Teppichen" aus eingefärbtem Sägemehl und weiteren Materialien, um einer religiöse Prozession den Weg zu ebnen. Traditionell wird das Sägemehl danach verbrannt oder in Flüsse geworfen, was Umweltprobleme verursacht. Aus diesem Grund haben einige Organisationen Alternativen zu Sägemehl gefunden.
Zeit für mehr Aufmerksamkeit
Vor dem offiziellen Feiertag versammelten sich unter dem Motto "Tag der toten Frauen" hunderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um auf zunehmende Gewalt an Frauen und Femizide in der mexikanischen Gesellschaft aufmerksam zu machen. Im Jahr 2020 wurden in Mexiko mindestens 975 Frauen getötet - von Januar bis September dieses Jahres gab es 762 Todesfälle.
Blumen mit Bedeutung
Überall auf den Friedhöfen in Mexiko sieht man die Gräber, die mit bunten und meist orangenen Ringelblumen geschmückt sind. Gläubige sagen, wenn Ringelblumen mit einer passenden Kerze kombiniert werden, kehren die Seelen der Verstorbenen für kurze Zeit in diese Welt zurück, um die Freuden des Lebens noch einmal zu genießen.
Grusel-Parade in El Salvador
Auch in einigen anderen Ländern wird der Tag der Toten zelebriert. In Tonacatepeque, El Salvador, sieht man auf der La Calabiuza- Parade gruselige Kostüme und Menschen die sich bleich wie Skelette anmalen.
Drachenfest zum Tag der Toten in Guatemala
In Guatemala findet im Rahmen des Tages der Toten ein Flugdrachen-Festival statt. Aus Papier gefertigt und mit farbenfrohen Mustern versehen, die oft die Symbole der Vorfahren zeigen oder zeitgenössische soziale Themen darstellen, werden sie mit einer Menge Muskelkraft in die Lüfte gezogen.