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Deutsch-türkischer Schulterschluss

26. September 2015

Zwei Millionen syrische Flüchtlinge beherbergt die Türkei. Sie ist zudem ein wichtiges Transitland für Migranten auf dem Weg in EU-Staaten. Ankara kommt damit eine Schlüsselrolle zu, wie die Bundesregierung konstatiert.

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Flüchtlingslager bei Adana (Foto: Anadolu Agency)
Syrische Flüchtlinge in einem Lager bei Adana in der TürkeiBild: picture-alliance/AA/I. Erikan

Deutschland und die Türkei wollen bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise künftig eng zusammenarbeiten. Darauf verständigten sich Kanzlerin Angela Merkel und der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu bei einem Treffen am Rande der UN-Vollversammlung in New York, wie ein Sprecher der Bundesregierung mitteilte. Beide hätten auch darüber beraten, wie Griechenland dabei miteinbezogen werden könne. Eine deutsch-türkische Arbeitsgruppe soll die Kooperation zwischen Berlin und Ankara in den kommenden Wochen präzisieren.

"Dramatische Lage unterschätzt"

Die Türkei hat rund zwei Millionen Flüchtlinge aufgenommen, die der Bürgerkrieg in Syrien aus ihrer Heimat vertrieben hat. Die türkischen Behörden sehen sich bei der Versorgung dieser Menschen überfordert. Merkel hatte zuletzt erklärt, sie habe die dramatische Lage in den dortigen Flüchtlingslagern unterschätzt.

Kanzlerin Merkel berät mit ihrem türkischen Kollegen Davutoglu in New York über die Flüchtlingskrise (Foto: Anadolu Agency)
Kanzlerin Merkel berät mit ihrem türkischen Kollegen Davutoglu in New York über die FlüchtlingskriseBild: picture-alliance/AA/H. Goktepe

Gleichzeitig ist die Türkei ein wichtiges Transitland für Asylbewerber aus Syrien, Afghanistan, Pakistan oder dem Irak. Von dort aus starten die Flüchtlinge über die Balkanroute Richtung Westeuropa und hoffen darauf, von Ländern wie Deutschland oder Schweden aufgenommen zu werden.

Erst kürzlich hatte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier in Ankara Gespräche geführt, weil der Türkei eine Schlüsselrolle zugeschrieben wird, sowohl bei der Flüchtlingskrise als auch bei dem Versuch, den Bürgerkrieg in Syrien zu beenden.

Marine rettet 140 Migranten

Im Mittelmeer vor der Küste Libyens hat die Besatzung eines Kriegsschiffes der Bundeswehr 140 Flüchtlinge aus Seenot gerettet. Sie wurden zur italienischen Insel Lampedusa gebracht. Das Schlauchboot der Migranten sei als Schifffahrthindernis eingestuft und versenkt worden, teilte ein Sprecher weiter mit. Seit Anfang Mai rettete die Bundesmarine bereits mehr als 8100 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer.

se/wl (dpa, afp, rtr)

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